Spannend

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annigri Avatar

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Das Buch Death at Morning House ist von Maureen Johnson geschrieben.
(Übersetzung von Henriette Zeltner-Shane)

Schon das Cover hat mich sofort neugierig gemacht: Es wirkt geheimnisvoll, leicht unheimlich und passt perfekt zur düsteren, atmosphärischen Grundstimmung des Romans.

Die Handlung beginnt mit einem folgenschweren Unfall: Marlowe, die Protagonistin, setzt aus Versehen das Haus ihrer Nachbarn in Brand – durch eine explodierende Kerze. Plötzlich steht sie im Mittelpunkt des öffentlichen Spotts und sieht sich gezwungen, über die Sommerferien Abstand zu gewinnen. Sie nimmt daher einen Ferienjob auf einer abgelegenen Insel an. Dort soll sie – gemeinsam mit einer Gruppe anderer Jugendlicher – Besucher durch eine verfallene Villa führen, das sogenannte Morning House.

Was zunächst wie eine willkommene Abwechslung wirkt, entwickelt sich bald zu einem nervenaufreibenden Abenteuer. Die scheinbar idyllische Insel birgt ein dunkles Geheimnis, und bald schon überschneiden sich Gegenwart und Vergangenheit auf mysteriöse Weise. Besonders gelungen fand ich die Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen, durch die sich das alte Schicksal von Morning House Stück für Stück entfaltet. Diese Rückblenden sind geschickt in die Erzählung eingeflochten und steigern die Spannung kontinuierlich.

Maureen Johnsons Schreibstil ist flüssig, bildhaft und angenehm zu lesen. Sie versteht es, Atmosphäre zu schaffen – mal dicht und bedrückend, mal leicht und ironisch. Der Hauch von Humor, der immer wieder durchblitzt, lockert die düstere Grundstimmung auf sehr gelungene Weise auf. Vor allem Marlowe als Hauptfigur ist glaubwürdig und vielschichtig gezeichnet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, habe mit ihr mitgefiebert, mitgerätselt und mitgefühlt.

Auch die Nebenfiguren sind interessant und authentisch – jede mit einer eigenen Geschichte und Persönlichkeit. Die Dynamik innerhalb der Gruppe auf der Insel, die sich zwischen Zusammenhalt, Misstrauen und kleinen Konflikten bewegt, verleiht der Geschichte zusätzlich Tiefe.

Insgesamt hat mir Death at Morning House ausgesprochen gut gefallen. Es ist ein spannender, atmosphärischer Jugendthriller mit Mystery-Elementen, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Wer düstere Familiengeheimnisse, starke Figuren und einen Hauch Übernatürliches mag, ist hier genau richtig.
Ich vergebe volle 5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus!