Leo, 15 Jahre und sein dementer Vater

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insel Avatar

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Leo ist ein 15jähriger Schüler, der mit seinem Vater alleine lebt. Die Story beginnt da, als sein Vater verschwindet und ich nach und nach erfahre, was passiert ist. Während sein Vater an einer speziellen Form an Demenz leider und ihm das Leben aus den Händen gleitet, flüchtet Leo sich in eine eigene Welt. Er liebt Filme und Serien, so spricht er sogar mit den Charakteren. An seiner Seite ist sein Freund Henri, der besessen davon ist Filme zu drehen.
Der Roman erzählt eine Geschichte, die sich in der Gegenwart in wenigen Tagen abspielt mit Rückblicken in die Vergangenheit, in kurzen Kapiteln.
Ich finde Leo als Protagonisten sympathisch, doch kann ich manchmal nicht unterscheiden, was echt ist oder sich nur in seinem Kopf abspielt, was aber auch die Geschichte so besonders macht. Ich habe keine Ahnung, ob jeder, insbesondere die Zielgruppe der Jugendlichen, weiß, um welche Filme es geht, die in großer Anzahl im Roman auftauchen. Den Schreibstil finde ich großartig, denn es ist eine gelungene Mischung aus einfachen Sätzen in Kurznachrichten, sehr guten Beschreibungen und teilweise philosophisch wirkenden Texten. Das Buch ließ sich sehr zügig lesen und das Ende habe ich geahnt. Sehr gerne hätte ich noch mehr über Leos Gefühlswelt erfahren. Was mir fehlte, war der Hinweis darauf, an wen Leo sich um Hilfe hätte wenden können. Der Roman beinhaltet auch die Geschichte der besonderen Freundschaft zwischen Henri und Leo, sowie die Liebesgefühle für ein Mädchen. Am Ende hatte ich mir im Anhang gewünscht, dass Möglichkeiten aufgezeigt würden, was ich als Betroffener oder Freund machen kann, um Hilfe zu bekommen oder wie ich helfen kann. Vier Sterne