Zwischen Kindsein und Erwachsenwerden

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Das Cover von "Death in Brachstedt" von Tobias Wagner verrät noch nicht viel über den berührenden Inhalt dieses hervorragenden Jugendbuches. Es ist lediglich ein Filmstreifen abgebildet, denn darum geht es unter anderem in dem Roman. Der fünfzehnjährige Leo, dessen Mutter bereits verstorben ist, lebt mit seinem zunehmend dementen Vater zusammen. Das stellt den Jungen vor verantwortungsvolle Aufgaben. Eine Woche vor Ostern verschwindet der Vater plötzlich, taucht aber zum Glück bei Leos Tante Lisa wieder auf. Sie will sich erstmal um seinen Vater kümmern und Leo sieht sich für kurze Zeit aller Sorgen entledigt und verabredet sich mit seinem besten Freund Henri. Sie beschließen einen Film zu drehen, der "Death in Brachstedt" heißen soll und danach eine Party zu organisieren. Tobias Wagner hat hier ein wunderbares Jugendbuch geschrieben, das mich vom Schreibstil ein wenig an "Tschick" erinnert. Seine Protagonisten sind sympathisch und liebevoll gezeichnet und das macht die Erzählung so warmherzig. Leo ist mir im Verlauf der Geschichte richtig ans Herz gewachsen, dieser junge Mann, der oftmals schon so erwachsen sein muss und doch auch seine eigenen Probleme hat. Erstes Verliebtsein und derlei Dinge werden thematisiert und natürlich die ehrliche und enge Freundschaft zweier Jugendlicher. Ich kann diesen Roman wärmstens empfehlen und er ist auch für Erwachsene äußerst lesenswert. Zudem hat er für mich Potenzial für eine Mittelstufen-Lektüre.