Schon auf den ersten Seiten wie ein Schlag ins Gesicht

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missemilia Avatar

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Das Buch hat mich schnell sehr interessiert: Der Titel hat mich erstmal neugierig werden lassen, obwohl ich beim Cover generell letztlich einen anderen, vielleicht etwas weniger ernsten Plot erwartet hätte. Bei der Inhaltsbeschreibung war ich aber schnell gepackt und hab mich auf die ersten Seiten gestürzt. Die haben mir außerordentlich gut gefallen: Die Geschichte wird aus Sicht des Ich-Erzählers berichtet, der das spätere Opfer und auch den späteren Täter gut kennt. Der Schreibstil ist sehr aktiv, es fühlt sich wie eine Erzählung unter guten Freunden an. Die Ausdrucksweise wirkt authentisch jung, was mir gut gefallen hat. Meiner Erfahrung nach tun sich einige Autor*innen doch eher schwer damit, den Ton von Jugendlichen gut zu treffen. Das finde ich hier sehr gelungen.
Bereits zu Beginn des Buchs fühlt man sich als Leser*in irgendwie unwohl (womit die Autorin ihr Ziel erreicht): Frust, Ärger und Chauvinismus werden aus der Sicht des männlichen Ich-Erzählers beschrieben. Obwohl man das Geschehen normalerweise vielleicht als alltäglich einordnen würde, macht das Wissen über den weiteren Verlauf fast schön nervös - finde ich wirklich gut gelungen. Ich würde wirklich gern weiterlesen.