Kampf um die Ressourcen

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milena Avatar

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Mein Leseeindruck ist ein zwiespältiger. Auf der einen Seite gefällt mir die sehr eigentümliche Erzählweise, die darauf abhebt, dass das Buch in einer Welt nach dem Untergang unserer heutigen Zivilisation spielt und nur noch wenige Menschen lesen und schreiben können. Auf der anderen Seite irritierte mich, dass man in der deutschen Fassung komplett auf Kommas verzichtet, um die reduzierte Ausdrucksweise der Überlebenden widerzuspiegeln. Anfänglich tat ich mir schwer, ins Buch zu kommen. Das Habitat der Überlebenden sind die sogenannten Deathlands, eine öde Wüste, die von wolfsähnlichen Hunden, den Deathland Dogs bevölkert wird. Im Niemandsland leben die wenigen verbliebenen Clans, die sich um die kargen Ressourcen, vor allem das Wasser, streiten. Die Hauptperson ist Jeet, ein Hundskinds, das dann wieder rehumanisiert wurde, dem aber noch viele der alten Instinkte innewohnen. Jeet fällt die Aufgabe zu, die Geschichte aufzuschreiben. Damit wird eine weitere Ebene angesprochen, der Schreibprozess an sich.
Im Buch sind viele gewalttätige Situationen beschrieben, die mich zweifeln lassen, für welche Altersgruppe es geeignet ist. Die bis zu 8 Meter langen Riesenaale, die eine ständige Bedrohung darstellen, haben mich bis in den Schlaf verfolgt, weil sie so grausam geschildert wurden. Das Buch lässt den Leser wenig versöhnlich zurück: "Ich weiß es. So wird es kommen. Hund gegen Mensch. Mensch gegen Hund und der Himmel wird wieder brennen." (S. 538)