Krasser Überlebenskampf!

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straßenprinzessin Avatar

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Ich hasse sie nicht dafür – nicht mehr. Menschen dafür zu hassen dass sie sind was sie sind ist so sinnlos wie Hunde dafür zu hassen was sie sind. Ihre Verkehrtheit unsere Verkehrtheit – es lässt sich nicht verurteilen.
Es gibt sie einfach. (Seite 459)

Oh ja, dieses Buch von K. Brooks gefällt mir um Längen besser als Bunker Diary.
Klar, die Themen sind völlig unterschiedlich und nicht mal Ansatzweise zu vergleichen ABER wieder ist es ein Junge, der dem Leser die Geschichte aus seinem Blickwinkel erzählt und hierbei hat mir die Geschichte -Deathland Dogs- viel besser gefallen. Angefangen mit Jeet, dem Dogchild, welches mir von Seite eins an super sympathisch war, bis hin zu den Nebencharakteren, die eine für Brooks ungewohnte tiefe besitzen. Allgemein fand ich die Personen, die Umgebungen, den Verlauf viel Detailreicher und Bildlicher beschrieben, auch wenn für mich immer noch ein bisschen Luft nach oben ist. Über die Vergangenheit hätte ich gerne noch mehr erfahren, vor allem, wie es zu diesem Weltumstand gekommen ist und auch die Schicksale einiger Nebenfiguren interessieren mich noch im Nachhinein, aber ich kann hier viel besser die Unwissenheit nachvollziehen und akzeptieren.
Der Schreibstil ist oft Knallhart, hält aber auch leise und Gefühlvolle Elemente parat, die manchmal durch zu häufige Wiederholungen für kleine zähe Momente gesorgt haben, aber immer verzeihbar waren. Den Umstand auf Kommas zu verzichten, um die ganze Geschichte noch authentischer zu machen, finde ich ganz nett, aber nicht besonders auffällig. Liegt vielleicht aber auch einfach nur an mir, da ich leider viel zu oft eh keine richtige Ahnung habe. *schäm* Mein Lesefluss wurde auf jeden Fall deswegen nicht unterbrochen und ich habe und konnte jede Seite in einem Rutsch verschlingen.
Es war interessant, zu sehen wie Jeet sich (weiter) entwickelt und sich für sich selbst definiert wer oder was er sein will und was für ihn wichtig ist. Etwas unpassend und wenig authentisch allerdings fand ich hierfür das Alter. Oft hatte ich das Bild eines Jungen vor Augen, der viel zu oft schon ein Mann war. Wenn er ja wenigstens schon ein Teenager gewesen wäre, aber 12 (+ -) ist meiner Meinung nach für sein Verhalten doch zu niedrig angesetzt. Es hat sich ziemlich unstimmig angefühlt, weswegen ich es einfach für mich ausgeblendet bzw. neu definiert habe.
Alles in allem sind es aber wirklich nur kleine und unwichtige Kritikpünktchen, die einem nicht den Spannenden und Actionreichen Lesespaß nehmen.
…. und zum Cover muss ja wohl nicht viel gesagt werden, es ist einfach MEGA!