abrupte Zeitsprünge und weitschweifiger Monolog

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Deckname BIRD Louise Doughty
Heather Berriman, genannt Bird, ist eine ältere Frau auf der Flucht.
Das Buch hält leider nicht was der Klapptext verspricht.
Der Monolog der Protagonistin ist weitschweifig und springt gedanklich dauernd - nicht nur in der Zeit - hin und her, sodass man als Leser ein Schleudertrauma bekommt und orientierungslos da steht. Was haben die Erinnerungen aus der frühen Kindheit mit der Flucht zu tun ?
z.B.: „Damals muss ich wohl so um die fünf gewesen sein - mein Vater und ich waren beide Atheisten; das hatten wir so besprochen“ ( mit fünf ?) Für mich einfach nicht glaubwürdig.
Unklare abrupte Zeitsprünge von heute zur fünf jährigen dann zur plötzlich fünfunddreißig jährigen. Die vorhandene Spannung wurde durch die ausufernden Gedanken und Zeitsprünge geschluckt, so dass am Ende nur eine ermüdende Aneinanderreihung von unstimmigen Beschreibungen und Monolog übrig blieb. Das Buch war für mich kein Thriller sondern eher ein Therapie-Tagebuch der Protagonistin. Ich habe nur zu Ende gelesen, weil ich hoffte auf die offen Fragen eine Antwort zu bekommen, dem war leider nicht so.

Ein weiteres Beispiel :
„Ich spüre, wie ich aufstehe, und währen dessen denke, vielmehr berechne ich Folgendes: Bis zu den Aufzügen sind es keine dreißig Schritte.
Mein Vater litt unter Schlafstörungen.Wenn ich nachts wach wurde, hörte ich ihn umhertapern – wir bewohnten ein bröckelndes altes Haus.“