Abtauchen in ein Leben auf der Flucht
Ich mag Agenten-Thriller. Oft sitze ich mit einem Buch auf der Couch im gedimmten Leselicht und frage mich, ob sowas eigentlich wirklich so passiert im echten Leben. Oft sind Agenten-Thriller dabei total James-Bond-mäßig übertrieben, da ist der Agent fast schon ein Superheld und man hört sich selbst oft denken „Wie unrealistisch!“.
Das Buch „Deckname Bird“ von Louise Doughty ist ganz anders – zum Glück.
Es beginnt recht unvermittelt damit, dass Heather (aka Bird) überstürzt aus einem Meeting mit Ihren Geheimdienst-Kollegen flüchtet und untertaucht. Während anfangs nicht genau klar ist warum, kristallisieren sich die Hintergründe, Beziehungen und Verstrickungen scheibchenweise im Lauf des Buches heraus. Dabei nutzt Louise Doughty auch gezielt einige Turn-Points in der Handlung, gerade dann, wenn ich glaubte zu wissen wer/was/wie zusammenhängt.
In zahlreichen Sprüngen zwischen der aktuellen Flucht und den vorhergehenden Ereignissen (Erinnerungen) zeichnet sich immer mehr ein Bild von Heather als Mensch und Heather als Agentin ab. Keine Superheldin mit Cape, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Mit Empfindungen, Ängsten, Gefühlen, aber auch mit Agenten-Fähigkeiten, Kalkül und Voraussicht.
Die Autorin spielt ganz geschickt mit dem „Innenleben“ von Heather. Was denkt sie? Wovor hat sich Angst? Was beobachtet sie? … Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Heather geschrieben. Das macht es möglich voll und ganz in die Person einzutauchen. Als Leser fühlt man förmlich mit ihr, wenn sie sich umdreht und Menschen beobachtet, aus Angst verfolgt und entdeckt zu werden. Einfach fantastisch geschrieben.
Stellenweise (vor allem Anfangs) waren mir die Rücksprünge in Heathers Vergangenheit etwas viel. Mit Blick auf das gesamte Buch muss ich jedoch sagen, es war nicht aufdringlich. Und erst durch diese intensive Beschäftigung mit Heather als Person ist es möglich, ihre Entscheidungen gegen Ende des Buches richtig zu verstehen.
Die Story ist dabei keine James-Bond-Story mit actionreichen Verfolgungsjagden. Vielmehr ist es die Agenten-Tätigkeit im Stillen, die sonst niemand sieht. Eine Story über das Untertauchen und unentdeckt bleiben, über die Schwierigkeiten des Verschwindens. Ich glaube schon allein deshalb durfte die Hauptperson kein Mann sein ;-).
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. 390 Seiten die sich super haben lesen lassen und für die ich nicht mal 4 Tage gebraucht habe. Für mich eine klare Leseempfehlung.
Das Buch „Deckname Bird“ von Louise Doughty ist ganz anders – zum Glück.
Es beginnt recht unvermittelt damit, dass Heather (aka Bird) überstürzt aus einem Meeting mit Ihren Geheimdienst-Kollegen flüchtet und untertaucht. Während anfangs nicht genau klar ist warum, kristallisieren sich die Hintergründe, Beziehungen und Verstrickungen scheibchenweise im Lauf des Buches heraus. Dabei nutzt Louise Doughty auch gezielt einige Turn-Points in der Handlung, gerade dann, wenn ich glaubte zu wissen wer/was/wie zusammenhängt.
In zahlreichen Sprüngen zwischen der aktuellen Flucht und den vorhergehenden Ereignissen (Erinnerungen) zeichnet sich immer mehr ein Bild von Heather als Mensch und Heather als Agentin ab. Keine Superheldin mit Cape, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut. Mit Empfindungen, Ängsten, Gefühlen, aber auch mit Agenten-Fähigkeiten, Kalkül und Voraussicht.
Die Autorin spielt ganz geschickt mit dem „Innenleben“ von Heather. Was denkt sie? Wovor hat sich Angst? Was beobachtet sie? … Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Heather geschrieben. Das macht es möglich voll und ganz in die Person einzutauchen. Als Leser fühlt man förmlich mit ihr, wenn sie sich umdreht und Menschen beobachtet, aus Angst verfolgt und entdeckt zu werden. Einfach fantastisch geschrieben.
Stellenweise (vor allem Anfangs) waren mir die Rücksprünge in Heathers Vergangenheit etwas viel. Mit Blick auf das gesamte Buch muss ich jedoch sagen, es war nicht aufdringlich. Und erst durch diese intensive Beschäftigung mit Heather als Person ist es möglich, ihre Entscheidungen gegen Ende des Buches richtig zu verstehen.
Die Story ist dabei keine James-Bond-Story mit actionreichen Verfolgungsjagden. Vielmehr ist es die Agenten-Tätigkeit im Stillen, die sonst niemand sieht. Eine Story über das Untertauchen und unentdeckt bleiben, über die Schwierigkeiten des Verschwindens. Ich glaube schon allein deshalb durfte die Hauptperson kein Mann sein ;-).
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. 390 Seiten die sich super haben lesen lassen und für die ich nicht mal 4 Tage gebraucht habe. Für mich eine klare Leseempfehlung.