Fesselnd bis zum Ende

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ratacrash1962 Avatar

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Mit „Deckname Bird“ beweist Louise Doughty erneut ihr außergewöhnliches Talent, psychologischen Tiefgang mit atemloser Spannung zu verbinden. Die Geschichte um Bird, eine scheinbar gewöhnliche Frau mit einer gefährlichen Vergangenheit, entwickelt sich zu einem packenden Spionage-Thriller, der gleichzeitig Charakterdrama und Gesellschaftsstudie ist.

Doughty gelingt es auf brillante Weise, die Leser*innen in die komplexe Welt der Geheimdienste zu entführen – eine Welt voller Verrat, Misstrauen und moralischer Grauzonen. Die Hauptfigur ist vielschichtig, glaubwürdig und faszinierend – man leidet, zweifelt und hofft mit ihr. Besonders beeindruckend ist, wie feinfühlig und intelligent Doughty die psychologischen Auswirkungen eines Doppellebens schildert.

Der Schreibstil ist elegant und dennoch schnörkellos, die Handlung clever konstruiert mit überraschenden Wendungen, die nie konstruiert wirken. Statt auf plumpe Action zu setzen, erzeugt Doughty Spannung durch Atmosphäre, präzise Beobachtungen und das Spiel mit Wahrheit und Täuschung.

„Deckname Bird“ ist nicht nur ein Thriller, sondern ein literarisch anspruchsvolles Werk, das lange nachhallt. Ein Muss für alle, die Spionagegeschichten mit Substanz lieben – intensiv, intelligent und hochspannend.

5 von 5 Sternen.