Sehr in die Länge gezogen, fehlende Spannung

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Deckname Bird von Louise Doughty startet mit einem packenden Auftakt, der mich sofort in seinen Sog zieht. Heather, genannt Bird, ist eine Geheimdienstagentin, die plötzlich selbst zur Gejagten wird und untertauchen muss. Die ersten Kapitel sind ein echter Pageturner – die Flucht ist gut geplant, die Spannung ist greifbar, und man fragt sich, warum Bird flieht und vor wem? Die düstere und angespannte Atmosphäre entspricht dabei perfekt dem, was das Cover verspricht. Leider verliert das Buch nach dem ersten Drittel etwas an Schwung. Es folgen zahlreiche Rückblenden, die Birds Lebensweg detailliert beleuchten: ihre Kindheit, ihre Familie, etc. - Diese Einblicke sind zwar interessant und tragen zum Verständnis der Figur bei, ziehen sich jedoch sehr in die Länge und bremsen die Spannung total... Aus einem mitreißenden Thriller entwickelt sich das Buch eher zu einer Charakterstudie, die sich in Details verliert und die Handlung dadurch langweilig wirken lässt. Bin ein Fan von Action und Spannung und wurde etwas enttäuscht.
Die Fluchtroute, die von Schottland über Norwegen bis nach Island führt, wirkt an manchen Stellen langatmig, und das Ende bleibt für viele unbefriedigend und wenig glaubwürdig. Insgesamt ist Deckname: Bird ein gut geschriebener Roman mit einer faszinierenden Prämisse, der jedoch eher als Roman durchgeht als als Thriller.
Es ist kein rasanten, actiongeladenen Thriller. Für mich war das Buch die Zeit leider nicht wert.