Hohle Geschichte umwickelt Musikanalyse
DNF 40%
Ich wollte Deep Cuts so gerne mögen weil das Konzept so toll klang. Ich habe es schlussendlich allerdings nach ca. 40 Prozent abgebrochen weil ich mich einfach nur gequält habe und nicht in die Geschichte gekommen bin.
Zuerst einmal was ich mochte: Die Prämisse klang für mich wie gesagt toll, ein bisschen wie die Musiker:innen-Version von Open Water von Caleb Azumah Nelson. Ich denke für alle, die eine Einstiegsdroge mit weniger Poesie zu diesem Buch suchen, sind hier genau richtig bedient. Ein bisschen hat es mich auch an Morgen, Morgen und wieder Morgen von Gabrielle Zevin erinnert in der Figurenkonstellation / -ausgestaltung (Am Anfang Dreierkonstellation kreativer Menschen, die voneinander profitieren und deren Beziehungen zueinander kompliziert sind). Vielleicht ist es dementsprechend auch was für Fans dieses Buchs. Außerdem hatte ich viel Spaß dabei, die Lieder neben dem Lesen zu hören, über die sie z.B. ihre Kolumne schreibt.
Der Rest war für mich schwer zugänglich. Das lag vor allem daran, dass ich das Gefühl hatte die Geschichte und die Figuren wären nur Mittel zum Zweck, um daran die Musikanalyse zu heften (die ich sehr schön fand übrigens!). Dadurch hat sich der Schreibstil der Geschichte sehr analytisch und hölzern angefühlt während die Musikanalysen sehr lebendig und leidenschaftlich waren. Dadurch waren die Kapitelstarts für mich wie Abhandlungen, die nicht wirklich an das vorherige Kapitel anknüpfen und nicht ineinander fließen. Die Erzählstruktur gleicht auch eher einer Retroperspektive der Protagonistin Percy aber ohne, dass sie irgendwelche Emotionen für ihre eigene Geschichte zeigen würde und das fand ich extrem befremdlich. Das hat für mich nicht gepasst.
Genauso fand ich auch die Figurenkonstruktion, sie wirkte auf mich nicht ausgereift und eher hölzern. Außer ihrer Liebe zur Musik oder den Stereotypen, die bei den Nebenfiguren die Handlung vorangetrieben habe, hatten sie keine Persönlichkeit. Sie sind unperfekt aber nicht auf eine Weise, die ich nachvollziehen kann und die sich mit ihrem Alter erklären lässt. Sondern einfach eher unfertig. Sie wirkten auf mich wie schnell konstruierte Abziehbilder (so entwickelt sich die Freundschaft für mich viel zu schnell und man versteht gar nicht, warum die beiden außerhalb der Musik befreundet sind) und blieben mir dadurch sehr fern und am Ende war es mir auch wirklich egal, was mit ihnen passiert.
Ich denke dieses Buch ist etwas für alle, die charaktergeführte Coming-of-Age Geschichten mögen, in denen man die Charaktere nicht unbedingt immer mag oder versteht. Für alle, die sich gerne tief in Musik einfuchsen und nicht so viel Story außenrum brauchen.
Ich wollte Deep Cuts so gerne mögen weil das Konzept so toll klang. Ich habe es schlussendlich allerdings nach ca. 40 Prozent abgebrochen weil ich mich einfach nur gequält habe und nicht in die Geschichte gekommen bin.
Zuerst einmal was ich mochte: Die Prämisse klang für mich wie gesagt toll, ein bisschen wie die Musiker:innen-Version von Open Water von Caleb Azumah Nelson. Ich denke für alle, die eine Einstiegsdroge mit weniger Poesie zu diesem Buch suchen, sind hier genau richtig bedient. Ein bisschen hat es mich auch an Morgen, Morgen und wieder Morgen von Gabrielle Zevin erinnert in der Figurenkonstellation / -ausgestaltung (Am Anfang Dreierkonstellation kreativer Menschen, die voneinander profitieren und deren Beziehungen zueinander kompliziert sind). Vielleicht ist es dementsprechend auch was für Fans dieses Buchs. Außerdem hatte ich viel Spaß dabei, die Lieder neben dem Lesen zu hören, über die sie z.B. ihre Kolumne schreibt.
Der Rest war für mich schwer zugänglich. Das lag vor allem daran, dass ich das Gefühl hatte die Geschichte und die Figuren wären nur Mittel zum Zweck, um daran die Musikanalyse zu heften (die ich sehr schön fand übrigens!). Dadurch hat sich der Schreibstil der Geschichte sehr analytisch und hölzern angefühlt während die Musikanalysen sehr lebendig und leidenschaftlich waren. Dadurch waren die Kapitelstarts für mich wie Abhandlungen, die nicht wirklich an das vorherige Kapitel anknüpfen und nicht ineinander fließen. Die Erzählstruktur gleicht auch eher einer Retroperspektive der Protagonistin Percy aber ohne, dass sie irgendwelche Emotionen für ihre eigene Geschichte zeigen würde und das fand ich extrem befremdlich. Das hat für mich nicht gepasst.
Genauso fand ich auch die Figurenkonstruktion, sie wirkte auf mich nicht ausgereift und eher hölzern. Außer ihrer Liebe zur Musik oder den Stereotypen, die bei den Nebenfiguren die Handlung vorangetrieben habe, hatten sie keine Persönlichkeit. Sie sind unperfekt aber nicht auf eine Weise, die ich nachvollziehen kann und die sich mit ihrem Alter erklären lässt. Sondern einfach eher unfertig. Sie wirkten auf mich wie schnell konstruierte Abziehbilder (so entwickelt sich die Freundschaft für mich viel zu schnell und man versteht gar nicht, warum die beiden außerhalb der Musik befreundet sind) und blieben mir dadurch sehr fern und am Ende war es mir auch wirklich egal, was mit ihnen passiert.
Ich denke dieses Buch ist etwas für alle, die charaktergeführte Coming-of-Age Geschichten mögen, in denen man die Charaktere nicht unbedingt immer mag oder versteht. Für alle, die sich gerne tief in Musik einfuchsen und nicht so viel Story außenrum brauchen.