Story inklusive Soundtrack

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naddulein Avatar

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Das Cover hebt sich von der aktuellen Gestaltung vieler Bücher ab. Es erinnert mich an alte Schallplattenhüllen und deren Songliste.

Die Hauptprotagonistin Percy Marks ist Literaturstudentin und lebt für Musik. Sie liebt es sie zu analysieren, rauf und runter zu hören, Texte zu schreiben und sie bis auf das kleinste Detail auseinander zu nehmen. Ihr Wissen ist unglaublich. Zu jeder Lebenslage kennt sie den richtigen Song, ihr iPod ist jeder Zeit bereit und hilft ihr in fast jeder Situation. Sie selber ist für mich zu Beginn schwierig zu greifen und wirkte emotionslos. Percy bemitleidet sich gerne, ohne den Drang zu verspüren etwas zu ändern und ist abgesehen im Musikbereich meiner Meinung nach eher emotionslos, introvertiert. Zusammen mit ihr reift sowohl die Geschichte, als auch meine Beziehung zu ihr und ich finde einen Draht zu ihr.
Joe ist okay als Charakter. Ein Superstar, der zwar gefühlvoll, aber nicht sehr rücksichtsvoll und egoistisch ist. Mein persönlicher Fall war er leider nicht.
Die absolute Besonderheit ist natürlich der Bezug von Percy und der Geschichte an sich zur Musik. Die Liebe der Autorin selbst dazu ist auf jeden Fall zu spüren.

Ich persönlich bin entweder zu jung (1996) oder nicht musikaffin genug um alle Songs zu kennen. Ich habe vermutlich nicht mal die Hälfte gekannt, was dem ganzen jetzt keinen Abbruch getan hat, ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es ein Leseerlebnis der A-Klasse sein kann, wenn man sie kennt oder Flashbacks aus der eigenen Vergangenheit hat. Die Story kommt auch ohne das Songwissen gut rüber. Die eigens für das Buch erstellte Playlist kann ich nur wärmstens empfehlen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, natürlich musiklastig und aus Percys Perspektive geschrieben. Jedes Kapitel ist einem Song zugeordnet, der auch in der Storyline wieder auftaucht. Meine persönlichen Highlights waren die eigensgeschriebenen Songtexte, Zeitungsartikel, Emails und Textnachrichten. Ich bin absoluter Fan solcher Dinge, da sie Abwechslung in den Lesefluss bringen und jedes Element seine eigene Erzählweise hat.

Das Buchkonzept an sich finde ich wahnsinnig spannend und konnte mich für sich gewinnen. Es ist eine tolle Mischung aus Liebesroman, Songs aus der Vergangenheit und natürlich Frauenpower in einer Männerdomäne. Leider hatte ich ein paar Probleme mit Percy an sich und ein paar Situationen in der Geschichte waren für mich nicht ganz nachvollziehbar.