Wie eine warme Decke

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rnascout Avatar

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Deep Cuts wirkt erst einmal unscheinbar. Wenn man sich dennoch auf die Lektüre einlässt, ist das Buch ein schönes Feelgood-Werk mit zwei hauptsächlichen Schwerpunkten. Zum einen ist da die Musik. Es geht um die Lust am kreativen Prozess, an der Arbeit an Songs, an der stückweisen Verbesserung und an den Vorzügen der Kollaboration. Die Roman-Hauptfigur Percy muss ihren Weg zu ihrer eigenen kreativen Identität finden und dagegen anarbeiten, dass sie gerne mal ihr Licht unter den Scheffel stellt.
Der zweite Hauptstrang ist die Liebesgeschichte zwischen ihr und ihrer College-Liebe, die zudem auch ihr erster Songwriting-Partner war. Die Liebesgeschichte ist eine klassische Heldengeschichte und die Hauptfiguren müssen einige Hindernisse überwinden. Dieser Strang ist solide ausgearbeitet. Was dieses Buch dann hervorhebt, ist die Struktur. Die Kapitel sind nach Songs benannt, die jeweils eine Bedeutung in diesem Kapitel haben. Ein Deep Cut Song ist dann auch ein tiefgreifender Song, der einen stark berührt. Die Idee ist nicht super-originell, aber nachdem ich eine Schwäche für musik-affine Konzepte habe, gefällt mir das sehr gut. Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen. Es haut einen jetzt nicht direkt vom Hocker, aber es ist eine schöne Herbstlektüre, mit der man wenig falsch machen kann.