Jennifer Hennessys "Degrees of Engagement" hat mich von Beginn an durch ihre präzise Beobachtungsgabe und die feinfühlige Art, zwischenmenschliche Dynamiken zu schildern, beeindruckt. Der Roman beschäftigt sich mit den Spannungen zwischen persönlichem Wachstum, beruflichen Ambitionen und den sozialen Verpflichtungen, die wir bewusst oder unbewusst eingehen. Was mich besonders angesprochen hat, ist die Art, wie Hennessy die Hauptfiguren mit Ecken und Kanten zeichnet. Sie wirken nicht idealisiert, sondern wie echte Menschen, die mit widersprüchlichen Gefühlen und schwierigen Entscheidungen ringen. Dies machte es mir leicht, mich mit den Figuren zu identifizieren, auch wenn ich nicht immer ihre Entscheidungen nachvollziehen konnte. Die Sprache des Romans ist elegant und doch zugänglich. Hennessy versteht es, komplexe Themen wie Selbstverwirklichung und Verantwortung in einem Stil zu behandeln, der nie belehrend wirkt. Besonders beeindruckend fand ich die nuancierten Dialoge, die viel über die Beziehungen der Charaktere verraten, ohne alles auszusprechen. Insgesamt empfinde ich "Degrees of Engagement" als eine vielschichtige und nachdenklich stimmende Lektüre. Der Roman hat mich dazu angeregt, über meine eigenen Werte und Prioritäten nachzudenken. Besonders die Frage, wie wir unsere Zeit und Energie sinnvoll investieren, bleibt für mich nach dem Lesen präsent.