Für Zwischendurch nett

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"Degrees of Engagement" von Jennifer Hennessy bietet einen angenehmen, erfrischenden Mix aus Fake-Dating, Romance und Selbstfindung, leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.


Die Ausgangslage der Geschichte beginnt mit Bianca, die nach vielen Jahren harter Arbeit endlich ihren Doktortitel erhält und diesen riesigen Erfolg feiern will. Sie bekommt keine Unterstützung von ihren Liebsten, für welche Sie dauernd alles liegen und stehen lässt, alle sagen nacheinander ab. Ein paar Mitkommilitonen nehmen an Ihrer Feier teil, einer davon ist Xavier. Nachdem Bianca sich dann betrunken hat, wird sie heimgebracht und aus Frust wie auch sehr gerechtfertigter Wut verkündet sie dann ihre Fake-Verlobung mit Xavier. Sofort wird Sie deswegen mit Aufmerksamkeit, Glückwünschen und auch Überraschungen überhäuft. Ursprünglich war es als ein kleiner Spaß geplant, entwickelt sich dann aber zu etwas Komplexen und Ernsten.

Mir gefiel die Geschichte hinter der Idee wirklich gut, eine Hauptfigur, die in ihrer Karriere erfolgreich ist, aber es von ihrem Umwelt nicht anerkannt wird. Es ist ein wichtiges Thema, da wir oft gewisse Dinge nicht als Meilensteine sehen, die für andere eben Meilensteine sind. Fake-Dating mag ich als Trope wirklich gerne und es war interessant in der Handlung. Bianca ist eine auf ihre Art moderne und sympathische Heldin, auch Xavier war meist eine Greenflag. Man merkte wirklich was für eine Anziehung zwischen den beiden war, es knisterte.

Leider hatte die Umsetzung der Geschichte ihre Schwächen, auch wenn der Schreibstil sehr flüssig war, war die Erzählweise manchmal etwas anstrengend. Diese war aus der dritten Person geschrieben, was eine gewisse Distanz zu den Charakteren aufgebaut hat.


Leider hatte, wie oben bereits erwähnt, die Umsetzung so ihre Schwächen. Auch wenn der Schreibstil angenehm flüssig war, war die Erzählweise manchmal ein wenig anstrengend. Es wechselte zwischen Bianca und Xavier, war aber meist aus der 3. Person geschrieben und die mangelnde Kommunikation hat. Manchmal fiel es mir wirklich schwer mich in Bianca oder Xavier hineinzuversetzen, dabei ging dann auch die emotionale Tiefe verloren. Besonders die vielen Missverständnisse und die mangelnde Kommunikation zwischen den beiden zogen sich unnötig in die Länge, was die Geschichte etwas langatmig machte. Die romantischen Momente zwischen den beiden waren zwar charmant und das Knistern spürbar, aber die wiederholte Vermeidung von Gesprächen und das ständige Hin und Her machten das Ganze etwas frustrierend.

Fazit: Trotz der Kritik meinerseits war "Degrees of Engagement" eine leichtes, humorvolles Buch für zwischendurch. Die Grundidee ist interessant und auch die Chemie zwischen den Protagonisten war da, wer also eine romantische Geschichte mit ein wenig "Spice" sucht, wird auf seine Kosten kommen. Für meinen Geschmack fehlte einfach mehr tiefe und es hätte deutlich weniger unnötige Verwirrung gebraucht.