Nicht ganz so fake Fake-Verlobung?

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sandra199712 Avatar

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Der Roman „Degrees of Engagement“ handelt von Bianca und Xavier. Zwei Doktoranten an derselben Uni, die sich durch gemeinsame Projekte und Hausarbeiten angefreundet haben.
Als Bianca ihren Doktortitel bekommt, ist diese Freundschaft jedoch grade auf einem Tiefpunkt. Beide haben sich seit Monaten nicht gesehen. Doch als weder ihre engsten Freunde noch ihre Familie zu ihrer Party erscheinen, so als wäre dieser Meilenstein nicht wichtig genug, ändert sich das Verhältnis zwischen den beiden schlagartig.

Das Buch fing unfassbar gut an. Tolle Protagonisten, authentische Gedanken, Witz und schlagfertige Konversationen. Alles hat gestimmt. Die Chemie war greifbar und die Verlobung (auch wenn sie Fake war) hat sich absolut richtig angefühlt. Ich habe die ersten 200 Seiten regelrecht verschlungen.
Danach wurde es leider ein wenig schlechter. Mit der Zeit war ich nur noch genervt vom dauerhaften Verschweigen der Gefühle. Immer die gleiche Gefühsduselei gemixt mit Ausreden und Mutmaßungen.
Man sollte meinen, dass zwei Erwachsene Menschen (30) in der Lage sein sollten, über Wünsche und Gefühle zu sprechen. Wie können zwei so unfassbar kluge Menschen in Beziehungs- und Gefühlssachen so naiv, dumm und blind sein?
Zum Ende hin wurde es aber wieder deutlich besser!

Dieses Buch lässt sich schnell weglesen, ist unterhaltsam und emotional, auch wenn es für mich in der zweiten Hälfte einen Hänger hatte.
Wer mehr auf Schnulzen steht als ich, dürfte damit auch noch weniger Probleme haben.
(3,5/5 Sternen)