berührende, emotionale Story

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diana pegasus Avatar

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Emma Wagner – Dein. Für immer.

An dieser Stelle kommt normalerweise eine kurze Zusammenfassung, doch wenn ich hier nicht spoilern will, muss ich diesmal auf den Klappentext verweisen. Die Zusammenhänge der Geschichte sind so komplex, dass ich unbeabsichtigt wichtige Details verraten könnte.

Ich habe bisher noch kein Buch von Emma Wagner gelesen, und auch dieser Band scheint bereits der dritte aus einer Reihe zu sein, die aber unabhängig voneinander gelesen werden können und in sich abgeschlossen sind.

Der Schreibstil ist angenehm modern, lässt sich locker und flüssig lesen, und obwohl es zahlreiche und sehr detaillierte Beschreibungen von Land, Leute und Handlung gibt, wirkt der Liebesroman dennoch recht kurzweilig und interessant. Es gibt eine gute Portion Emotionen jeglicher Art, die ich als Leser mitempfinden konnte und es knistert ebenfalls gewaltig im Roman.
Die Geschichte spielt auf zwei Ebenen: 1976 in Argentinien geht es um Clara und den Arbeiter Nino, der ein Geheimnis mit sich herum trägt. Clara wirkt ein wenig naiv, hat eine Einstellung mit der ich nicht sonderlich gut zurecht kam, was sich aber zum Glück im Buch und in der Story verläuft. Nino war mir am anfang unsympathisch, fast unheimlich, irgendwie distanziert und so einen richtigen Zugang habe ich zu seiner Figur nicht bekommen. Natürlich erinnert mich die ganze Sache ein wenig an einen etwas unbekannten Tanzfilm, aber nun gut, die Handlung ist gut umgesetzt und ich habe mich nicht gelangweilt. Die Story in der Vergangenheit war mir schon fast zu präsent, dass die eigentliche Geschichte in der Gegenwart fast schon untergegangen ist, in der Isa, ihr Vater und der Journalist Ben eine große Rolle spielen.
Ben war mir sympathisch, auch wenn schnell klar ist, dass er nicht so zufällig handelt, wie er Isa und auch den Leser glauben lassen will. Ich konnte seine Handlungen stets nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht alle davon gutheißen wollte und konnte, ein wenig hatte es etwas von einem Stalker, aber das Gefühl blieb nur kurz.
Isa ist sehr sympathisch, ist ein klein wenig blauäugig und obwohl ich ihre Figur sehr mag, hätte ich sie gerne auch mal schütteln mögen.
Insgesamt gefiel mir die Dynamik der Figuren, wobei mir hier die Darstellung sämtlicher Haupt- und Nebenfiguren gut gefallen hat, da sie lebendig und facettenreich ausgearbeitet wurden.
Weiterhin gefallen mir die detaillierten Beschreibungen von Argentinien und den übrigen Handlungsorten, obwohl es gern auch mal ein klein wenig gekürzter hätte sein dürfen.

Mich konnte das Buch berühren, es hat mich überraschen können, die Perspektivwechsel bringen eine gewisse Abwechslung in die Story, sodass es kurzweilig und interessant bleibt. Ganz überzeugen konnte es mich jedoch nicht, aber dennoch finde ich die nach und nach freigelegten Puzzleteile, die am Ende ein gutes Gesamtbild ergeben, gelungen.

Das Cover passt zum Inhalt und zum Genre. Das Gedicht ist mir erst im Nachheinein aufgefallen.

Fazit: berührende, emotionale Story. 4 Sterne.