Eine Romanze in London

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bildersturm Avatar

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"Dein Herz in tausend Worten" ist kein schlechter Roman - eher sogar recht typisch für das Genre der modernen urbanen Love Story, wie sie heutzutage im Trend liegt. Insofern macht keine Leser*in etwas falsch, sofern man sich für Romanzen im Londoner Setting begeistert. Positiv herauszuheben ist das Setting und die Detailverliebtheit der Autorin, wenn es um die kleinen Dinge im Londoner Stadtalltag geht. Wunderschön beobachtet.

Als Geschichte ist "Herz" leider nicht so meins, was vor allem am anstrengenden Präsens in der Ich-Perspektive liegt, das zumindest bei diesem Werk den Lesefluss eher etwas bremst. Zum anderen ist Judith Pinnows Protagonistin Millie eine eher introvertierte Person, deren Urteilsvermögen ich nicht recht trauen mag, wenn es um das zentrale Thema der abgelehnten Manuskripte geht, denen sie verfällt. Mit ihrer Vorliebe für plakativ geschriebene Liebesschnulzen (inklusive einer engen emotionalen Bindung an die gelesenen Geschichte) scheint Millie letztlich eine zu parteiische Aktivistin zu sein, weswegen ihre Liebe zu den verworfenen Manuskripten zwar niedlich, aber nun mal nicht maßgebend ist. Da "Herz" nun aber selbst nicht mehr als eine Romanze sein will, sehen Fans darüber hinweg und bekommen genau das, was sie erwarten. Für mich endet der Weg aber hier.