Eine verträumt-sympathische Heldin!

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Beim Stichwort 'Notting Hill' muss ich natürlich direkt an die berühmte Filmromanze mit Julia Roberts denken, was schon mal eine sehr positive Assoziation ist. :-)

Das Buchcover passt prima zu einem Liebesroman. Auch wenn es gestaltungstechnisch kein absolutes Highlight ist, haben die Pflanzen und der violette Farbton etwas angenehm Verspieltes. Der Schreibstil ist richtig toll, irgendwie schon fast poetisch, und einen Hauch melancholisch. Er passt zu Millies Charakter.

Millie wirkt auf mich sehr verträumt, liebenswert und ein wenig weltentrückt - auf eine positive Art und Weise. (Sie erinnert mich übrigens stark an Amélie aus "Die fabelhafte Welt der Amélie"!) Dennoch finde ich auch, dass sie mit ihrem Job - und ihrem verständnisvollen Vorgesetzten Herrn Anderson - großes Glück hat: nicht jeder Chef würde es akzeptieren, wenn die Angestellte ein Problem damit hat zu telefonieren und E-Mails zu verfassen. So gesehen hat Millie sogar einen Traumjob - man lässt sie in Ruhe gewähren, sie hat tagtäglich mit Büchern zu tun und kann sich 'verlorenen' Manuskripte widmen. Hätte sie jetzt noch ein eigenes Büro... Ich würde ihr wünschen, dass sie im Laufe der Handlung etwas mehr Selbstbewusstsein entwickelt und sich nicht mehr vor ihrem eigenen Spiegelbild fürchtet.

Die innige Beziehung zu ihrem Bruder hat mich berührt. Es ist so lieb von ihm, Millie stets geduldig zuzuhören, auch wenn sie ihm wahrscheinlich schon zig Mal ihr Herz über das Leid fiktiver Personen ausgeschüttet hat.

(PS: Keine Kritik, nur eine Beobachtung am Rande: Erstaunt war ich darüber, dass sich die Fahrgäste in der Londoner Tube kaum beachten - ich meine, natürlich war mir klar, dass nicht jeder mit jedem ein Schwätzchen hält, aber irgendwie verbinde ich dieses völlige Ausblenden anderer Fahrgäste eher mit den Bahnen in Tokio, wo generell geschwiegen wird.)