Emotionaler Wohlfühlroman

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schmökerwürmchen Avatar

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Schon das Buch „Rendezvous in zehn Jahren“ konnte mich absolut begeistern.
Auch dieses hier steht dem Vorgänger in nichts nach.
Einfühlsam erzählt die Autorin über die Verlagsmitarbeiterin Millie. In ihrem Job ist sie das sogenannte Mädchen für alles und im echten Leben eine introvertierte, gefühlvolle Träumerin. Die Protagonistin hat es sich zur Aufgabe gemacht, abgelehnte Manuskripte zu retten. Heimlich schmuggelt sie diese nach und nach vom Dachboden, wo sie ausgelagert und vergessen wurden. Ein Manuskript hat es ihr jedoch besonders angetan, „Dein Herz in tausend Worten“. Millie ist derart fasziniert und möchte unbedingt die Texte unter die Leute bringen, denn so eine wundervolle Geschichte muss doch ihrer Meinung nach zugänglich gemacht werden. Schon bald wird der Bestsellerautor William Winter auf die gestohlenen Zeilen aufmerksam und ist gar nicht begeistert. Mit Hilfe seines besten Freundes und Agenten Coren versucht er die „Diebin“ seines geistigen Eigentums ausfindig zu machen. Doch auch Millie bekommt Unterstützung von ihrer Kollegin Rebecca, die zu ihr langsam eine Freundschaft aufbaut. Auch ihr Bruder Felix, gleichzeitig ihr bester Freund, steht hinter ihr. Völlig ungeplant und unwissend begegnen sich Millie und William. Doch Millie ist zu schüchtern, läuft weg und flüchtet sich sowieso viel lieber in die Welt ihrer Bücher. Doch mit der richtigen Unterstützung kann auch ein Drachenmädchen fliegen lernen…

Dies ist der zweite Roman, den ich von Judith Pinnow gelesen habe und bin wieder genauso begeistert. Der wunderbare einfühlsame und emotionale Schreibstil hat mich auf anhieb gefesselt. Besonders im heutigen digitalen Zeitalter mag ich es sehr, wenn sich noch jemand für richtige Bücher begeistern kann. Millie ist so eine Person. Schüchtern, aber mit einem wirklich guten Herz, das beweist sie ja schon zu Beginn mit der Rettung der Manuskripte. Gelegentlich hätte ich Millie gerne aufgerüttelt, den ihre Zurückhaltung steht ihr oft im Weg, dabei hätte hier vieles einfacher ablaufen können, wenn sie nur an sich geglaubt hätte. Doch ich mochte Millie sehr, ihren Blick für Details. Besonders ihre Empathie, ihre emotionale Persönlichkeit haben es mir angetan. Aber auch die Nebencharaktere wurden besonders und einzigartig gezeichnet.
Williams empfindsame Art konnte mich ebenfalls überzeugen. Die Vergangenheit hat es auch nicht immer gut mit ihm gemeint.
Auch wenn man im vorher schon weiß, wie Geschichten dieser Art enden, fand ich es doch sehr spannend, den Weg zum Ziel zu erfahren. Die locker leichte, einfühlsame Sprache in Kombination mit den liebevollen, einzigartig gezeichneten Figuren machen diesen Roman für mich zu einem Highlight.