Melodramatisch

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mianna Avatar

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Millie hat soziale Ängste und hält sich deswegen immer im Hintergrund. Von der Liebe träumt und liest sie nur. Als Assistentin in einem Verlag hat sie auch genügend Lesestoff. Eine besonders dramatische Liebesgeschichte von einem geheimnisvollen Autor haben es ihr besonders angetan. Mit großen Folgen.

Es ist die übliche Geschichte um eine einsame Frau, deren Potenzial nicht entdeckt wurde. Sehr vorhersehbar. Millie ist unbedarft, schüchtern und steht sich selber im Weg. Diese Charaktereigenschaften sind auf Dauer anstrengend. Ihr Bruder und andere Charaktere sorgen dagegen für eine gewisse Auflockerung. Alle sind sie jedoch zu sympathisch und wollen füreinander ständig nur das Beste. Das ist auch anstrengend. Die heile Welt ist zu heile, am Ende sowieso und die Schwierigkeiten der Einzelnen wirken aufgebläht. Wie das Beides zusammen geht, ist schwer zu begreifen.

Die Entwicklungen sind anfänglich noch realistisch. Schnell habe ich Zugang zu Millies Welt bekommen. Das liegt sicherlich auch an den liebevollen Beschreibungen der Charaktere. Es fällt auf wie simpel und dennoch atmosphärisch die Umgebung beschrieben wird. Mal ist es eine besondere Haar- oder Augenfarbe, dann wieder die Beschreibung der Umrisse eines Gebäudes. Die Erzählung wird zunehmend kitschig und melodramatisch. Da beginnen plötzlich unerwartete Freundschaften, die vorher nie denkbar waren, es bilden sich gemeinsame Ziele, die übertrieben verfolgt werden. Und die ganze Zeit ist klar, worauf die Geschichte hinaus läuft. Trotzdem ist die Geschichte unterhaltsam und vielleicht wegen diesen vielen Makeln so kurzweilig.

Fazit: Melodramatische und berechenbare Geschichte mit einigen Makeln, die trotzdem unterhaltsam ist.