Notting Hill für Buchliebhaber

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salmar Avatar

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Man kann gar nicht anders, als bei dem Untertitel dieses Buches an den Film mit Julia Roberts und Hugh Grant zu denken. Das Buch nutzt diese Assoziation aber nicht klammheimlich, sondern ganz offen und erwähnt den Film sogar. Abgesehen von der identischen Location sind die Geschichte und ihre Protagonisten aber ganz andere.
Die äußerst schüchterne Millie arbeitet als Assistentin in einem Verlag, aus dem sie jeden Abend heimlich abgelehnte Manuskripte mit nach Hause nimmt und liest. Eines Tages stößt sie dabei auf eine Geschichte, die sie nicht mehr loslässt. Da sie nicht möchte, dass die wunderbaren Zeilen ungelesen bleiben, verteilt sie Auszüge daraus. Wie es der Zufall jedoch will, gerät einer dieser Zettel an William, den unbekannten Autor des Manuskripts.
Millie und William sind sehr speziell, aber gleichzeitig auch sehr sympathisch – wobei man als Leser Millie doch um einiges besser kennenlernt, bevor die eigentliche Liebesgeschichte dann ihren Anfang nimmt. Ganz besonders mochte ich Millies Bruder und die enge Beziehung der Geschwister zueinander – diese Szenen wirkten immer sehr echt und ungekünstelt.
Insgesamt gefiel mir der Schreibstil der Autorin sehr und fand die Geschichte gerade deswegen so schön, weil die Entwicklungen Zeit und Raum bekamen. Trotz des geringen Seitenumfangs fühlte sich die Geschichte zu keinem Zeitpunkt gehetzt an. Das Setting ist stimmig und diverse sympathische Nebencharaktere bereichern die Geschichte außerdem ungemein – als kitschig empfand ich sie dabei nie.
Wer eine leichte, eher ruhige Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren sucht, der ist hier genau richtig.