Bildhaft, bewegend und emotional

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olenic Avatar

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Dein ist das Reich
Ein bewegendes Buch über die Familiengeschichte einer Missionarsfamilie und die Kolonialzeit, das völlig neue, emotionale Einblicke in die damalige Zeit und die Auswirkungen auf die folgenden Generationen gibt. Zugegeben: wer eine seichte, lineare Familiengeschichte erwartet ist hier falsch. Die Sprache der Autorin ist komplex und anspruchsvoll aber zugleich wundervoll bildhaft. Sie ermöglicht es den Lesenden einzutauchen, in die damalige Zeit und in die subjektiven Welten der einzelnen Charaktere und lässt einen erahnen, wie zerrissen die verschiedenen Personen gewesen sein mögen: zwischen „göttlichen Aufträgen“, eigenen Bedürfnissen und Gefühlen und der Verantwortung für Kinder/Angehörige. Die Nutzung, aus heutiger Sicht, rassistischer Worte bedarf aus meiner Sicht keine Reflexion im Nachwort, da die Autorin ihre Haltung als Erzählerin in der Geschichte durchaus deutlich macht und man auch hier mitfühlen kann wie es ihr in verschiedenen Lebensphasen mit den „Märchen“ und dem Erbe ihrer Vorfahren und ihren eigenen Berührungen mit diesem Thema geht.