ein eher unbekanntes Stück Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
nykita Avatar

Von

Das Cover und das Thema des Buches fand ich sehr ansprechend, ich wusste vorher quasi nichts über diese Missionsarbeit in den Kolonien. Die Erzählerin berichtet, wie sie nach und nach von ihrer Großmutter mehr über die Familiengeschichte erfährt. Diese Abschnitte, die in der Gegenwart spielen, sind jedoch eher kurz, der Großteil des Buches spielt direkt in der Vergangenheit und dreht sich eben hauptsächlich um das Leben der vier Großeltern. Teilweise fand ich diesen Aufbau etwas verwirrend, jedes Mal wenn man sich in eine Familienkonstellation eingelesen hat, wechselt die Szene, und man ist wieder im anderen Familienzweig. Ich musste des Öfteren den Stammbaum am Anfang des Buches konsultieren, um mich wieder zurechtzufinden. Auch viele Nebenfiguren, die nur kurz eingeführt werden und dann sporadisch auftauchen, konnte ich nicht immer wieder genau einordnen, wenn sie eben 100 Seiten später plötzlich wieder auftauchen. Die Erzählerin ist zwar wichtig für den Aufbau und man erfährt auch einiges über sie, jedoch blieb sie für mich eher farblos. Ansonsten hat mir der Schreibstil der Autorin gefallen, das Leben in der Südsee wird zwar farbenfroh, aber nicht übermäßig kitschig ausgeschmückt. Vielleicht war die Ambition, einen generationenübergreifenden Roman zu schreiben etwas zu hoch gegriffen, für mich persönlich gab es immer wieder Erzählstränge/Zeitabschnitte, wo ich gerne mehr erfahren hätte bzw. die ich viel interessanter als andere fand. Insgesamt würde ich dem Buch 3,5 Sterne mit Tendenz zu 4 geben und würde es auf jeden Fall als Urlaubslektüre empfehlen, wenn man etwas anderes als Krimis oder Liebesromane lesen möchte, das gleichzeitig unterhaltend und informativ ist (wenn auch stellenweise etwas schwermütig).