Plakativ, aber auch packend

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p.ino Avatar

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Das Buch zeichnet eine Familiengeschichte nach, in deren Mittelpunkt zwei Missionarsfamilien stehen, die von Neuendettelsau aus nach Papua Neuguinea ausgesandt worden sind und dort nicht zuletzt die beiden Weltkriege erleben und erleiden. In der Darstellung der dunklen Seiten der Missionsgeschichte hat das Buch sowohl seine Stärken als auch seine Schwächen - seine Stärken, weil es den Finger in die Wunde(n) des missionarische Engagements legt, seine Schwächen, weil die Figuren zum Teil reichlich plakativ gestaltet sind und die Verfasserin, so scheint es mir jedenfalls in der ersten Buch-Hälfte, auch kein Interesse daran hat, das Missionssetting in seinem geschichtlichen Kontext auch konstruktiv und nicht nur kritisch aufzugreifen. Allerdings gelingt es ihr, dass ich je länger, je mehr Empathie für die handelnden Personen entwickele und mich die Geschichte packt, die in gewisser Weise eine Epoche der Globalisierung 1.0 nachzeichnet. Auch wenn ich mich bisweilen über die sehr holzschnittartige Darstellung einzelner Figuren geärgert habe, ist dieses Buch doch insgesamt eine Bereicherung gewesen.