Überzeugt nicht vollständig

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mufflpuff Avatar

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Die aus der Sicht der Enkelin geschriebene Geschichte hat sowohl positive als auch negative Aspekte, die sich in Summe für mich aufheben.
Das interessante Thema, das in der Literatur bisher kaum Beachtung fand, bewegte mich dazu, das Buch zu lesen. Ich erhoffte mir, mehr über die Hintergründe zum Kolonialismus zu erfahren. In der Tat wurden viele interessante Fakten genannt, die Geschichte blieb jedoch leider etwas farb- und gefühllos. Ich konnte mich durchweg nie mit den handelnden Personen, Protagonisten wäre der falsche Begriff, da insgesamt über 20 Personen in verschiedenen Zeitebenen, die leider sehr häufig und überraschend gewechselt werden, auftreten, anfreunden. Es fehlte mir der letzte Kick, der mich überzeugt und in die Geschichte hineinsaugt.
Sprachlich ließ sich der Roman leicht lesen und er war insgesamt gut verständlich, auch wenn manche Entscheidung, beispielsweise das Weglassen der Kennzeichnung der wörtlichen Rede, das Lesen gelegentlich nicht erleichtert hat.
Obwohl die Geschichte durchaus interessant und anschaulich geschrieben ist, und die Autorin sehr gut recherchiert hat, hatte das Buch immer wieder mit Länge zu kämpfen. Vor allem gegen Ende zog sich die Lektüre sehr, was auch an der weitgehend spannungsfreien und emotionslosen Erzählweise lag.
Insgesamt also ein solides Buch, in dem man einige interessante Aspekte entdecken und erfahren kann, sofern man dafür bereit ist, auch die eine oder andere Durststrecke beim Lesen zu überwinden. Leider konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen, weshalb es von mir "nur" drei Sterne erhält.