Wissenschaftlich gut verständlich

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sarahmouche Avatar

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in „Dein Körper glaubt dir alles“ widmen sich die Autoren Sven Benson und Ulrike Bingel einem faszinierenden Thema der modernen Medizin: dem Placebo-Effekt – und seinem oft übersehenen Gegenpart, dem Nocebo-Effekt. Dabei geht es nicht um Einbildung, sondern um messbare physiologische Prozesse, die durch Erwartungen, Worte und Haltungen ausgelöst werden.

Das Buch macht eindrucksvoll deutlich, dass medizinische Wirksamkeit nicht allein in Wirkstoffen liegt. Vielmehr beeinflusst die innere Haltung maßgeblich den Behandlungserfolg. Ob eine Tablette hilft oder nicht, hängt häufig auch davon ab, ob man an ihre Wirkung glaubt. Und genau hier setzt das Buch an: Es erklärt, wie diese Effekte entstehen, was sie im Körper auslösen und wie man sie gezielt nutzen kann – nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu pharmakologischen Therapien.

Benson und Bingel schreiben dabei klar, verständlich und ohne wissenschaftlichen Jargon. Zahlreiche Fallbeispiele aus Klinik und Forschung machen das Thema lebendig. Besonders spannend: Die Rolle von Sprache und Kommunikation. Schon ein einzelnes Wort, ein Satz eines Arztes oder die Art, wie eine Diagnose vermittelt wird, kann darüber entscheiden, ob sich Patient:innen besser oder schlechter fühlen.

Was dieses Buch so wertvoll macht, ist sein sachlicher, aber gleichzeitig menschlicher Blick auf den medizinischen Alltag. Es zeigt, dass Placebo-Effekte kein Trick sind, sondern ein natürlicher Teil unseres Heilungssystems – und dass wir sie viel bewusster einsetzen sollten. Ebenso warnt es vor den Risiken negativer Suggestionen (Nocebo), die ebenso wirksam sein können, nur eben zum Schlechteren.

Das Buch was super spannend und auch ohne fundiertes Vorwissen gut zu verstehen und durch hilfreiche Illustrationen ergänzt.