Ach wenn du nur geredet hättest, Vater

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moma58 Avatar

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Schon das dunkel gehaltene Cover mit der Frauengestalt und den beiden kleinen Kindern lässt einen düsteren Inhalt vermuten. Und es bestätigt sich Seite für Seite: Dies ist keine einfache Lektüre. In fünf Kapiteln beschreibt Susanne Benda in ihrem Debütroman in einem wunderbaren, bewegenden und einfühlsamen Schreibstil den "Brünner Todesmarsch 1945". Vor dem Hintergrund ihrer eigenen Familiengeschichte arbeitet die Autorin dieses traurige und dunkle Kapitel auf. Es sind teils grausame und schreckliche Beschreibungen, die auf den Leser zukommen. Erst der Tod des Vaters, der diesen Todesmarsch als Kind miterleben musste, bewirkt bei den Geschwistern Maria und Uli den Wunsch nach Aufarbeitung, nach Verstehen und für eine Auseinandersetzung dieses Themas. Sie versuchen, indem sie Wallfahrern gleich, den Weg begehen, den ihr Vater damals zurücklegen musste, ihm näher zu kommen und ihn zu verstehen.
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil diese Beschreibung der Vertreibung der Deutschen es wert ist aufgearbeit zu werden. Es ist kein einfach zu lesender Roman, aber eine wertvolle Literatur für unsere Generation, die wissen sollte, dass diese Reise in die Vergangenheit sich mit dem Schweigen der Kriegsgeneration auseinandersetzt.