Aufrüttelnder, emotionaler, erschütternder Denkanstoß über Vertreibung

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Der Roman "Dein Schweigen, Vater", geschrieben von Susanne Benda, beschäftigt sich mit ihrer ganz persönlichen Familiengeschichte. Emotional berichtet sie zum einen von den Vertreibungserfahrungen ihres Vaters, im Roman verkörpert durch den zwölfjährigen Paul, der mit 27.000 weiteren Menschen 1945 aus Brünn vertrieben wurde. Zum anderen geht es um sein späteres Familienleben und wie seine Erfahrungen im Krieg gekoppelt mit seinem Schweigen darüber auch seine Kinder, im Roman Uli und Marie, beeinflusst haben.

Eins sollte dem Leser oder der Leserin vorab klar sein: Dies ist ein Roman, kein Sachbuch. So finde ich die emotionale Sprache, durch die Emotionen der Charaktere sehr deutlich transferiert werden, auch passend. Diese ganz persönliche Familiengeschichte, die in ähnlicher Form aber vermutlich viele weitere Vertriebene und deren Familienmitglieder erlebt haben, hat auf mich eine intensive Wirkung erzielt. Ich habe mich noch lange mit der Thematik beschäftigt und fände es schön, wenn dieses Buch auch für andere ein Denkanstoß sein kann.