Bedrückend und zeitweise langatmig

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Susanne Bendas Roman „Dein Schweigen, Vater“ erzählt eine Geschichte von Trauma und Vertreibung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der deutschsprachigen Bevölkerung aus Tschechien vertrieben. Paul ist einer von ihnen. Traumatisiert von der Brutalität des Todesmarsches aus Brünn nach Deutschland ist er zu einem schweigenden Mann geworden. Seine Kinder Maria und Uli wissen deshalb kaum etwas über ihn – ein Umstand, den sie irgendwann ändern wollen.

Der Anfang der Geschichte mit den Schilderungen einer harten Nachkriegszeit ist lebhaft geschrieben und emotional ergreifend. Leider passiert im späteren Verlauf der Erzählung, als es dann um Maria und Uli geht, nicht mehr so viel. Vor allem der Alltag von Pauls Kindern und das Schweigen ihres Vaters über das Vergangene werden thematisiert, aber nach dem explosiven Beginn lässt die Spannung leider nach.
Ein gut geschriebenes Buch, das mich jedoch nicht so ganz fesseln konnte.