Intensives Debüt

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Susanne Benda schildert die Erfahrungen von Menschen, die ins Mahlwerk der Geschichte geraten sind und für den Rest ihres Lebens durch die traumatischen Erlebnisse geprägt werden. Es ist die Geschichte des 12 jährigen Paul, der die Vertreibung aus der Heimat und den Verlust seiner Familie Ende des zweiten Weltkriegs erlebt. Dieses Trauma soll noch in seinen Kindern fortleben, ohne das diesen zunächst klar ist, wie stark ihr eigenes Leben durch die Erfahrungen des Vaters geprägt wird. „Es ist eine Ironie des Schicksals, denkt Uli, dass man womöglich ein ganzes Leben braucht, um höchstens die Hälfte davon zu verstehen.“ - Erst als der Vater schon stark pflegebedürftig ist beginnen die beiden Geschwister eine Reise zum ihren Wurzeln durch Europa. Ausdrucksstark schildert die Autorin dabei zunächst die Erlebnisse des Vaters aus der Perspektive des 12 jährigen. Im Anschluss folgt man den beiden Geschwistern auf ihrer Reise. Und das ist durchaus unterhaltsam, wie beiden langsam ihre verstehen, wie sehr ihre Leben und ihre Entscheidungen durch die Erfahrungen des Vaters geprägt wurden. Der Krieg endet nicht mit der Kapitulation sondern betrifft die Menschen ihr Leben lang. Einzig die etwas willkürlich anmutende Länge der einzelnen Kapitel hat mich etwas gestört. Man wird einfach bei der Länge mancher Kapitel einfach immer aus der Geschichte geworfen, wenn man nicht durchlesen kann. Was gibts noch zum Cover zu sagen?Man wird hinein gerissen in die Fluchtbewegung einer Familie am Ende des zweiten Weltkrieges - Gleichzeitig ist man durch die Malerei über der Fotografie distanziert. Wie die Generation der Nachkommen der Kriegskinder, deren Erlebnisse fort hallen. Gefällt!