Lesbische Liebesgeschichte und Revolution

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krani Avatar

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Damani fährt Taxi. Kein richtiges Taxi, vielmehr bietet sie ihr Auto über eine App zum Mitfahren an. Nach dem Tod ihres Vaters lebt sie mit ihrer kranken Mutter in prekären Verhältnissen in einer namenlosen Großstadt.
Damani ist dunkelhäutig und bisexuell. Das wird erst im Laufe des Lesens klar, denn Damani erzählt selbst, und beides ist für sie selbstverständlich. Sie triff Gleichgesinnte in einem besetzten Haus, die sich engagieren und auf die Straße gehen, um für bessere Arbeitsbedingungen und für ein besseres Leben zu demonstrieren. In der Stadt brodelt es. Gewalt wird auch auf den Demonstrationen immer häufiger, die Polizei ist selten hilfreich.
Dann verliebt sich Damani in eine Weiße. Jolene ist reich und privilegiert. Sie ist Sozialarbeiterin, auch sie engagiert sich. Und sie erwidert Damanis Gefühle. Diese Leidenschaft treibt das Geschehen auf die Spitze - die Stadt ist tief gespalten zwischen Arm und Reich, Männern und Frauen, Schwarzen und Weißen, zwischen Zugewanderten und jenen, die hier aufgewachsen sind. Als das Geschehen explodiert, sind Damani und Jolene mittendrin.
Die Sprache ist direkt und respektlos, oft wütend, selten ordinär. Die Kapitel sind kurz. Viel beschrieben wird hier nicht. Die Stadt ist austauschbar, Straßen und Gebäude könnten überall sein - irgendwo in der westlichen Welt. Dadurch wird die Sozialkritik sehr pauschal.
Die Stimmung wird durch die Handlung wiedergegeben. Szenen aus Damanis Vergangenheit und ihrem aktuellen Zuhause zeigen eine verletzliche Person, die nach außen hin so hart und klar ist, wie sie es in ihrer Welt wohl sein muss.
Eine unmögliche Liebesgeschichte mit einer wütenden Heldin.