Dunkel, düster, skandinavisch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
ritja Avatar

Von

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Die Vögel, die nichts gutes erahnen lassen und der alte knorrige Baum mit seinen langen Ästen hat wohl auch schon so einiges erlebt und gesehen. Den Titel fand ich allerdings eher fad und wenig ansprechend, aber da mir eine Freundin die Leseprobe empfohlen hatte, las ich sie nun doch. Gott sei Dank, denn die Leseprobe war genau nach meinem Geschmack. Die skandinavischen Autoren wissen, wie man den Leser fesselt und mit Spannung sowie vielen kleinen Handlungssträngen unterhält. Etwas düster und geheimnisvoll, etwas aus der Vergangenheit, dass so langsam anfängt zu brodeln, etwas aus der Gegenwart, was die Charaktere belastet und sie flüchten lässt, sorgen dafür, dass man immer tiefer in die Geschichte eintaucht. Typisch skandinavisch sind die zerrissenen Charaktere, die mit sich und dem Leben hadern. Gevatter Alkohol spielt anscheinend auch hier wieder eine Rolle, denn bereits nach der kurzen Vorstellung stürzt Ulf ab. Ein Kriminaler mit einem Frauen- und Alkoholproblem ist nicht wirklich selten. Doch welche Rolle spielt die geblitzte Frau in seinem Leben? Warum sucht Lilli/Caroline die Einsamkeit? Flüchtet sie vor etwas oder gar vor jemanden? Warum soll niemand erfahren, wo sie ist? Ist es wirklich nur die Trauer um ihr Kind?

Spannend und etwas geheimnisvoll, so wie man die "kalten" Autoren mag. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.