Einsamkeit

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clara_fall Avatar

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Caroline wird von einem Schrei geweckt, nachdem sie nach 28 Jahren wieder in ihr Elternhaus zurückgekehrt ist und dort die erste Nacht verbracht hat. Ihr einziger Begleiter ist ein Hund und sie erhofft sich, in der schwedischen Abgeschiedenheit ihre Trauer über den Verlust ihrer Tochter zu verarbeiten. Sie kehrt in ein Haus voller Bücher und Erinnerungen zurück. Manchmal fragt sie sich, was ist Erinnerung und was Phantasie. Sie denkt zurück an eine Kindheit voller Wärme und Geborgenheit. Die Rückkehr in ihren Heimatort bringt sie mit alten Bekannten zusammen - die Kassiererin, der Tankstellenpächter, Björn Nyborg, ein Freund aus früheren Zeiten - sie alle erkennen sie wieder und nehmen sie mit Selbstverständlichkeit in ihrer Mitte auf.
Erst ist es nur das Telefon in der Tankstelle, das sie mit der übrigen Welt verbindet, doch schon bald reist der Deutsche Thomas ihr nach. Erst vor kurzem hat er ihr einen Heiratsantrag gemacht und nun ist alles anders.
Ulf Svensson, Angestellter bei der Polizei, bekommt durch Zufall einen Fax-Irrläufer mit einem Blitzfoto in die Hände und nur kurze Zeit später fällt ihm ein, wer die Frau darauf ist. Nach einer durchzechten Nacht bittet er um kurzfristigen Urlaub und macht sich sofort auf den langen Weg in eine Gegend, in der er diese Frau wiederzufinden hofft. Ein Halt an der Tankstelle erinnert ihn daran, dass dies der Ort einer seiner furchtbarsten Erinnerungen ist.
Ist Ulf Svensson auf dem Weg zu Caroline? Ist es die gleiche Tankstelle, die sie momentan mit der Außenwelt verbindet? Warum sind ihre Eltern so schrecklich ums Leben gekommen? Was verbindet sie mit Björn Nyborg?
Die LP hatte bereits viel zu erzählen und weckt viele Fragen und Erwartungen. Die Autorin hat einen wunderbaren Erzählstil, z.B. beschreibt sie die Stille und Einsamkeit schwedischer Abgeschiedenheit wie andere das Gewusel einer Großstadt. Der Leser spürt die bittere Kälte, der die Figuren ausgesetzt sind. Man möchte nahtlos weiterlesen, denn allein schon die wenigen Seiten bringen so viele Möglichkeiten mit sich, dass man unbedingt Antworten darauf haben möchte. Das Cover unterstreicht die Einsamkeit des Handlungsortes.