Schwedens Einsamkeit als Seelenpflaster

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botte05 Avatar

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Nach dem Tod von Lianne, 27, ihrer einzigen Tochter, flieht Caroline mit ihrem Hund von Hamburg in ihr einsames Elternhaus am See in der skandinavischen Bergwelt. Es war Tante Andra’s Idee und außer ihr weiß niemand, wo sie ist- Im Haus gibt es kein Internet und kein Telefon. Vor 28 Jahren war Caroline das letzte Mal hier und doch ist es so, als sei sie nie fort gewesen.

Mit Thomas war sie drei Jahre zusammen, er hat ihr vor drei Monaten einen Heiratsantrag gemacht und sie hat eingewilligt. Auf der Beerdigung wusste sie mit einem Mal, er ist nicht der Richtige. Nun ist er ihr nachgereist.

Ulf Svensson, Leiter der Mordkommission, erkennt auf einem fehlgeleiteten Fax die Frau wieder, die vor 28 Jahren ganz plötzlich und unauffindbar aus seinem Leben verschwunden ist. Nach durchzechter Nacht entschließt er sich, spontan über das Wochenende nach Härjedalen zu fahren, in der irrationalen Hoffnung, sie wiederzusehen.

Aus der Buchbeschreibung ist zu entnehmen, dass Caroline sich von Schuldgefühlen zerfressen in der Einsamkeit ihrer Kindheit immer mehr aus der Gegenwart entfernt. Ulf Svensson kehrt in ihr Leben zurück und hegt einen schlimmen Verdacht…

Die Leseprobe ist gut und flüssig zu lesen, die Handlung problemlos zu verfolgen. Alex Berg gelingt es, mich als Leser für Caroline einzunehmen. Wer kann nicht den schweren Verlust nachempfinden, der sie quälen muss? Und doch habe ich darüber hinaus das Gefühl, dass da noch etwas anderes im Untergrund schwelt. Diese LP eröffnet mir ein Potential für einen soliden Thriller. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird!