Das Buch für die offensichtlich „dumme Generation“ von heute

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Verena Hirsch Deine Küche kann nachhaltig Gräfe und Unzer 2023

Das Buch für die offensichtlich „dumme Generation“ von heute

Ich habe das Buch von Verena Hirsch „Deine Küche kann nachhaltig“ von Gräfe und Unzer gelesen. Dank meiner Instagram-Jahre bin ich nicht mehr entsetzt über solche Bücher, ja tatsächlich hab ich auch ein paar Tipps für mich rausgenommen und wieder gefunden. Eigentlich steht in dem Buch nicht wirklich was Neues, sondern es handelt sich größtenteils eher um eine Auffrischung von Wissen „alter Leute!!“ Denn nach dem Lesen des Buches fühl ich mich alt, weil „alles schon mal da war“. Es kostet 24 Euro, aber die Jugend, ist damit sicher gut bedient.

Nichts gegen die Autorin, ich folge ihr seitdem ich das Buch lese, was ich nicht immer mache! Sie scheint sehr sympathisch zu sein. Außerdem scheint die Welt diese Tipps zu brauchen. Die heutige „junge Generation“ ist mit Wikipedia, Smartphone und PC aufgewachsen. Das scheint dumm zu machen. Dafür werden die Tipps der Autorin gehypt und gefeiert. Wenn die meisten auch befolgt werden, ist das auch völlig ok für mich, denn ich hasse die Wegwerfgesellschaft und bin für #fairwerten !

Für meinen Geschmack waren doch sehr wenige Rezepte in dem Buch. Die Kürbiskerne scheint die Autorin auch wegzuwerfen. Das fand ich schade. Edit: Die Autorin hat mir einen Link geschickt. Sie hat auf ihrer Homepage eine ganze Seite der Verwertung von Kürbiskernen gewidmet. Find ich toll, möchte ich in Zukunft auch machen, denn das kenn ich von früher.

Offensichtlich gibt es in Regensburg oder in Bayern allgemein andere Hygienegesetze, denn dort kann man das Brot in die eigene Stofftasche befüllen lassen, oder aber die Wurst in mitgebrachte Dosen gefüllt bekommen, laut Autorin, soweit ich das verstanden habe. Also in meiner jungen Erwachsenenzeit ging das. Heute erntet mein Wunsch nach einer „Brezel auf die Hand“ aufrichtiges Bedauern, denn das darf man nicht, laut Lebensmittelgesetz. Aber es sind alles Sachen, die früher gingen. Auch bringe ich zu 99 % immer meine eigene Stofftasche mit. Wenn ich bedenke, was ich da schon gespart habe. :-)

Die Autorin ist nicht gegen Fleisch, preist aber „Veggiewurst“ an. Und die kenne ich nur aus Plastikverpackungen. Außerdem finde ich, dass sie Brotaufstriche aus dem Bioladen anpreist. Dazu muss ich mal was sagen, dass ich keine „kosmetischen Veggie-Industrieprodukte“ essen möchte. Schaut euch nur mal an, wie lang oft die Inhaltslisten sind (und ja, ich hab’s probiert, aber nein, danke!). Und weil ich einfach zu alt für „diesen Scheiß“ bin. (Wobei man netterweise sagen muss, oft steht da in den Rezepten: Milch oder Pflanzendrink. Also nicht nur streng vegan.) Offensichtlich wird versucht, eine Brücke zu schlagen zwischen Veganern, Vegetariern und dem „ #AllroundEater “.

Ich bin offensichtlich nicht die Zielgruppe, wobei ich zugeben muss, dass ich ohne Intoleranzen wohl auch Vegetarierin wäre. Nur Veganerin, das lehne ich ab. Außerdem ist dem Thema Auswärts Essen gerade mal zwei Seiten, wovon eine komplett ein Bild ist gewidmet. Das sind für mich „Allgemeinplätze“. Meine Erfahrungen sind: Vegetarische Restaurants mit echten Schnitzel auf der Karte, da schmecken die Fleischgerichte nicht gut. In Restaurants mit leckeren Fleischgerichten sind die Veggie Gerichte oft überteuert und zudem schmecken sie nicht gut. Und meine Stadt ist tiefstes Land, denn ich hab hier noch nie Vegane Bratwürstchen auf dem Weihnachtsmarkt gesehen oder aber Grillkäse auf dem Dorffest oder Haferdrink in so gut wie jedem Cafe. Sie nimmt immer ihren To-go-Becher mit. Ich auch. Nur füllt mir den niemand = angeblich wegen dem Lebensmittelhygienegesetz. Spätestens seit Corona hat sich das leider jetzt komplett erledigt!

Bei mir geht inzwischen nachhaltig inzwischen so: Espresso. Zum Mitnehmen oder hier trinken? Hier trinken. Ich trink den dann gleich aus und geh gleich wieder. Espresso ist glücklicherweise schnell kühler. Dafür brauch ich keinen Sitzplatz. Und hab keinen Abfall gemacht. Wenn ich Kaffee trinken möchte, brauch ich Zeit, dass ich da verweilen kann.

Teilen in der Stadt ist nicht so einfach. Aber ich werde das mal bei Facebook oder Ebay-Kleinanzeigen anregen. Die Tafel sollte man öfter bestücken. Ich tu das immer. Bei offenen Sachen bekommen das die Tiere im Stadtpark.

Aber was ich wirklich, wirklich eine gute Idee finde, ist folgendes: Man sollte mehr übers Essen sprechen. Positiv. Der Ansatz vom Regenwetter, dass das ja auch sinnvoll fürs Essen, die Bauern, die Lebensmittel sind, finde ich suuuuuuper. Denn das wird einfach zu wenig gemacht! Statt „Wie geht es dir?“ Oder „was machst du beruflich“ sollte man lieber umschwenken zu: „Ich hab Kuchen gebacken, möchtest du was abhaben?“ „Wir haben zu viele Äpfel im Garten, möchtest du welche haben?“ „Die Apfelernte war super dieses Jahr und der Regen hat der Ernte überhaupt gut getan.“ Und natürlich alles was noch im Buch steht!

Dann gibt es noch 4-Seiten-Tauschbörse. Ähnlich hatte ich sie schon mal in einem Buch vom Ulmer Verlag, bei einem Backbuch. 1,5 Seiten sind bebildert. ;-) Vor allem kann man da vermuten, dass man dann doch Fleisch, Milch und Eier gegen „vegan“ ersetzen soll. Eigentlich wünsch ich mir ja immer dass man mir sagt, was ich bei Fructoseintoleranz „tauschen“ soll. Aber wenn ich die Listen seh, dann lieber doch nicht. Bei Laktoseintoleranz hab ich gelernt, ich nehm lieber laktosefreie Produkte oder meine Laktasetablette. Das ist einfacher und stressfrei und soll ja alles einfach und stressfrei sein! Wobei ich mich schon geärgert hab, dass ich laktosefrei nicht in Bio bekomme! Ja, das gibt’s, aber ich glaub nur im Schwarzwald, das wird wohl nicht überall nach NRW importiert.

Zu den Mehltauschprodukten, da ist mein Ehemann, der Bäcker gelernt hat nicht mit allem einverstanden. Er meint, das würde so nicht alles gehen, was sie vorgeschlagen hat.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:

Insgesamt finde ich, die Aufmachung des Buches, das Cover und alles hat eine 1 mit Sternchen verdient. Der Inhalt ist gut geschildert und auch für die Zielgruppe super gemacht. Die Bilder, die Erklärungen, die Rezepte sind einfach für die heutige Zeit. Die Autorin hat das Wissen von ihrer Oma, ihren Eltern (vom Bauernhof) und das was sie sich selber erarbeitet hat, in der WG (wo man offensichtlich viel weggeworfen hat). Manche Rezepte finde ich sogar toll und ich werde sie nachmachen. Auch wenn ich sie irgendwo in der „Internetwelt“ oder in einem Buch schon mal gesehen habe.

#entwederwurstoderrichtigveggieabernichtersatz!! #Allroundeater #FeeistAllroundeater