Das gute alte Wirtschaften!

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tintenteufel Avatar

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Verena Hirsch vermittelt in ihrem Buch einen guten Einblick in den sinnvollen und wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln: Sie spannt den Bogen vom (regionalen und saisonalen) Einkauf über Vorratshaltung, Essensplanung bis zur Resteverwertung. Dabei ist sie angenehm ideologiefrei und setzt die richtigen Schwerpunkte. So weist sie zum Beispiel zurecht darauf hin, dass es unerheblich ist, ob die Gurke, welche in der Tonne landet, aus regionalem Anbau oder aus Spanien stammt. Wichtiger ist die Tatsache, dass sie erst gar nicht im Müll landen sollte. Auf diese Weise holt sie jeden Leser dort ab, wo er steht, und ermuntert ihn, die Schritte gehen, die ihm möglich sind und welche auch schon einen Unterschied machen für die persönliche Öko-Bilanz und bei der Vermeidung der Lebensmittelverschwendung in den Industriestaaten.
Sie gibt auch ganz praktische Tips und Rezepte für die Resteverwertung, Hilfestellung bei kleineren Missgeschicken und (besonders praktisch) eine Tauschtabelle zum Ersatz von Rezeptzutaten durch vorhandene Lebensmittel.

Als Endfünfzigerin mit einigen Jahrzehnten Haushaltserfahrung erzählt sie mir nicht viel Neues. Ich bin noch mit der Einstellung aufgewachsen, dass es die gute Hausfrau ausmacht, vernünftig zu wirtschaften, Essensplanung nach den regionalen und saisonalen Bedingungen auszurichten und auch aus begrenzten Vorräten noch etwas Nährendes und Schmackhaftes auf den Tisch zu bringen. Doch für die junge Generation ist ihr Buch bestimmt eine große Hilfe, aus unverarbeiteten, naturbelassenen Lebensmitteln zu kochen und wertschätzend mit ihnen umzugehen. So können die jungen Leute auch lernen, dass Erdbeeren zu Weihnachten weder sinnvoll noch schmackhaft sind und die hoch verarbeiteten Produkte aus den Laboren der Lebensmittelindustrie weder dem Körper noch dem Geldbeutel guttun. So greifen ökologische, ökonomische und physiologische Aspekte des Wirtschaftens optimal ineinander. Und der Instagram-Account der Autorin wird zusätzlich dazu beitragen, die richtige Zielgruppe zu erreichen. Perfekt!