BITTE GEBT MIR DAS BUCH

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Also ich finde das Buch sehr, sehr spannend – wegen der Thematik. Eigentlich habe ich etwas gegen Ratgeber. Bell hooks sagt zwar auch, man solle Ratgeber als eine Form von Selbstfürsorge lesen, aber da bin ich mir nicht so sicher. Oft wird darin ein Heilsversprechen gemacht, das am Ende mehr frustriert und Druck erzeugt, als dass es wirklich hilft, sich im Leben besser zu orientieren.
Auch hier passiert etwas Ähnliches: Selbstwert wird ein bisschen zu dem Begriff für ein gelingendes Leben schlechthin. Etwas, das man sich selbst aneignen könne wie Fahrradfahren. Das ist erstens schlicht nicht richtig – niemand lernt Fahrradfahren allein – und impliziert zweitens ein neoliberales Glücksversprechen. Er sagt, Selbstwert sei der Schlüssel in unserer komplizierten Welt, man könne finanziell unsicher sein und trotzdem zufrieden. Von solchen Annahmen halte ich ehrlich gesagt nichts. Für mich ist das ähnlich wie bei Heilpraktiker-Kräutern: Ein Kraut soll plötzlich alles lösen. I doubt it.
ABER: Es war trotzdem unglaublich viel Interessantes dabei. Besonders spannend finde ich die Idee, dass Selbstwert an der eigenen Urteilskompetenz liegt. Das er nicht primär emotional, sondern im Bereich des Rationalen verortet wird. Das gibt auf jeden Fall viel Stoff zum Weiterdenken und Reflektieren. DESWEGEN: BITTE GEBT MIR DAS BUCH: