Gut, aber Löhnig hat schon Besseres geschrieben

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lilli333 Avatar

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Im nunmehr 6. Band der Reihe um Kommissar Tino Dühnfort geht es um einen Serientäter, der es auf alte Leute abgesehen hat und sie „erlöst“. Doch handelt es sich wirklich um eine Mordserie? Oder sind da Trittbrettfahrer unterwegs? Neben den verschiedenen alten Leuten haben wir es noch mit der illegalen Putzfrau Elena zu tun. Außerdem spielt natürlich auch Tinos Lebensgefährtin Gina eine gewisse Rolle sowie die neue Kollegin Kirsten, die große Probleme mit ihrer pubertierenden Tochter hat. Damit nicht genug, ist auch noch eine interne Ermittlung gegen Dühnfort im Gange. Ich muss sagen, mir war das ein bisschen zu viel, Frau Löhnig hat sich hier etwas verzettelt, der eigentliche Krimi an Kontur verloren.

Die Autorin war dadurch gezwungen, ständig die Perspektive zu wechseln, was mir ein bisschen die Spannung genommen hat. Denn kaum gab es eine wirklich spannende Stelle, wurde wieder gebremst und an einem anderen Handlungsort weitererzählt. Die Erzählweise ist allerdings wirklich gut, davon versteht Löhnig etwas. Man kann das Buch flott lesen und sich gut in alle beteiligten Personen hineinversetzen. Auch dass das Thema „Pflegenotstand“ aufgegriffen wurde, hat mir gut gefallen, denn es ist leider sehr aktuell. Überhaupt erscheint mir das Buch recht authentisch, so richtig aus dem alltäglichen Leben gegriffen (von den Morden mal abgesehen).

Der Krimi ist gut, keine Frage. Aber Frau Löhnig kann das noch besser, wie sie schon bewiesen hat. Man kann diesen Band ohne Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden lesen. Trotzdem würde ich diese empfehlen, weil sie einfach gut sind.

Die Reihenfolge:
- Der Sünde Sold
- In weißer Stille
- So unselig schön
- Schuld währt ewig
- Verflucht seist du
- Deiner Seele Grab