So ist nun mal das Leben.....Geschmacklos. Brutal. Total daneben.

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moriade Avatar

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Inge Löhnig ist für mich eine der besten Autorinnen – und das hat seine Gründe. Auch in diesem 6. Band um und mit Kommissar Dühnfort und seinem Team stimmt einfach wieder alles - - -ich habe das Gefühl, sie wird immer besser…. das ist sehr selten und umso mehr bemerkenswert.

Dazu schafft sie es einfach, mit Worten Bildern zu malen; das erwähnte ich in einer anderen Rezension schon einmal. Viele versuchen das auch - scheitern aber oft kläglich. Entweder kommen dann pathetische Bandwurmsätze heraus, die einen nur den Kopf schütteln lassen oder aber „Bilder“ bei denen man nur hellauf lachen kann, weil sie weder zur Situation noch zum Buch überhaupt passen. Oder das Kopfkino springt erst gar nicht an……


Gut, so etwas ist nicht jedem gegeben, aber eine Fortsetzung über mehrere Bände hinweg und kein bisschen „Flaute“ - auch das schaffen nur wenige.

In diesem Band wird Dühnfort Opfer der Intrige eines Kollegen und muss sich einem internen Ermittlungsverfahren stellen. Und als wäre das nicht schon genug Stress, muss er auch noch die Ermittlungen zu einem sehr seltsamen Mord- dem weitere folgen werden - leiten….

Ein aktuelles Thema hat sie aufgegriffen, die Autorin. Alte Menschen und ihr Stellenwert in unserer Gesellschaft, ihre Betreuung in unserem Leistungsstaat… „ Banken zu retten ist wichtiger geworden als Menschenleben“.

Aber wer ist er, der Samariter, der in München alte Menschen von ihren Leiden erlöst? Ein verblendeter Erlöser, der glaubt, Gutes zu tun? Oder doch ein eiskalter Killer? Und was ist mit der geheimnisvollen Elena – gehören die beiden zusammen? Irgendwie passt alles nicht so recht zusammen…..das fand nicht nur Dühnfort, sondern auch ich…und so habe ich von Anfang an eifrig mitgerätselt.

Und das ist der nächste Pluspunkt – es war einfach von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Erst ganz kurz bevor Dühnfort versteht, worum es bei dieser Mordserie überhaupt geht, hatte auch ich den ersten (richtigen übrigens…*g*) Verdacht.

Grauenhafte, brutale Action-Szenen? Die sucht man hier glücklicherweise vergebens…. und trotzdem reisst einen das Geschehen so mit und hält einen in Bann, dass man ganz schlecht aufhören kann zu lesen.

Auch das Leben und Umfeld der handelnden Personen sind detailreich und mit viel Liebe beschrieben. Man kann sich selbst in die Situationen hineinversetzen, weil nichts unrealistisch oder übertrieben ist.

Mein einziger Kritikpunkt: Elena bzw. die Geschichte dazu. Das hätte die Autorin auch in einem anderen Buch extra (das Thema ist ja brisant und immer wieder aktuell) verarbeiten können und nicht noch in diese Story mit „reinstopfen“ müssen.

Trotzdem freue ich mich schon auf den nächsten Band ; ich mag Kommissar Dühnfort , sein Leben , sein Team einfach sehr gern und kann es meistens kaum erwarten, bis es „weitergeht“ ….