Verletzte Seelen

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goch9 Avatar

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Der Tag fängt nicht gut an für Tino Dühnfort.

 

Bei der Vernehmung von Katja Behringer, die verdächtigt wird, ihren Liebhaber getötet zu haben, fällt er auf einen alten, aber wirksamen Trick der Beschuldigten herein und gibt dabei auch noch dem Polizeiobermeister Gerstner die Möglichkeit sich an Tino für einen länger zurückliegenden Vorfall zu rächen. Das Ganze zieht interne Ermittlungen nach sich und Tino wird von diesem Fall abgezogen. Kaum dass er sich den Anfeindungen erwehren kann, wird er zu einem höchst seltsamen Mordfall gerufen. Eine ältere Dame wurde erstickt. Ihre Leiche wurde zu einen Kunstwerk stilisiert. Ohne dieser Zurschaustellung wäre der Mord wahrscheinlich als solcher gar nicht registriert worden. Es geschehen weitere Morde. Dühnfort und sein Team sind ziemlich ratlos. Ihnen fehlen die Zusammenhänge und ein Motiv.

 

Sein sechster Fall offenbart sich als harte Nuss, düster und bedrohlich. Schon der Prolog baut eine düstere, ausweglose Stimmung auf und lässt den Leser einen Täter mit unheilschwangerer und  düsterer Vergangenheit erwarten. Zudem sind die Opfer ausschließlich alte, alleinstehende und vermögende Menschen. Aber Frau Löhnig versteht es den Leser in Tinos Ermittlungsarbeit einzubinden und diese durchleben zu lassen. Tino Dühnfort und seine Partnerin Laura wirken sehr lebendig und real. Der Täter, ja der Täter kommt einem irgendwie bekannt vor. Es gibt ihn in vielen Familien und in vielen Variationen auch wenn es selten so ekaliert. Die Ermittlung des Täters finde ich sehr interessant. Dühnfort und sein Team laufen in Sackgassen, orientieren sich neu, ermitteln in immer wieder neue Richtungen und denken an das Unfassbare. Ich, als Leser, hatte den Eindruck, den Täter gleichzeitig mit dem Ermittlerteam zu entlarven. Was kann schöner sein.

Auch die privaten Geschichten um die Ermittler sind realitätsnah und spannend. Sie lassen den Leser auf mehr hoffen.

 

Also, ich bin noch lange nicht Dühnfort müde. Ich hoffe, dass ihm und Inge Löhnig noch viele Fälle vergönnt sind.