Dann doch eher Alptraum

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justm. Avatar

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Als die junge amerikanische Backpackerin Sadie auf einem ihrer letzten Europa-Stops in Nizza überfallen wird, eilt ihr ein gut aussehender Fremder zur Hilfe. Keiner der Beiden ahnt in diesem Moment, daß sich ihr Leben für immer verändern wird.

Was ein wenig wie der Beginn eines Märchens klingt, lässt auch im weiteren Verlauf des Buches den Vergleich zum Märchenhaften nicht missen:
Denn natürlich gibt es nicht nur den guten Samariter, der sich als Olivier Dumont, einer der Erben der schwerreichen Dumont-Dynastie (natürlich, was sonst?!), herausstellt, sondern auch das Böse. Und das ist, in diesem Fall, die Familie von Oliviers Onkel.
Vor 10 Jahren zwang er Olivier einen Vertrag zu unterschreiben, damit ein Geheimnis Oliviers nicht an die Öffentlichkeit gerät. Ein Geheimnis, so schlimm, daß es die ganze Familie zerstören könnte!
Klingt dick aufgetragen?
Ist es auch. Denn das Geheimnis, das glücklicherweise relativ schnell gelüftet wird, ist im Grunde ziemlich lächerlich. Jedenfalls nichts, was in einer intakten Familie, die ordentlich miteinander kommuniziert, nicht „verarbeitet“ werden könnte.

Das ist auch der Grund warum ich diesem Buch keine bessere Bewertung geben kann:
Klar, wer diese Genre liest, kann kein Meisterwerk der Moderne erwarten, aber gute Unterhaltung eben schon. Und die war für mich hier nicht mehr gegeben, weil ich die Prämisse, die hier für die Pro- und Kontra-Konstellationen der Figuren sorgen sollte, einfach unglaubwürdig fand.
Dazu kommt, daß das Ende leider nicht sonderlich befriedigend war. Viel mehr soll hier einfach die Neugier auf die beiden nächsten Bände der Trilogie geweckt werden. Ich empfinde das letzten Endes ein wenig wie ein Betrug am Leser, zumal ich das auch schon sehr viel eleganter gelöst gesehen habe (siehe Piper Raynes Bailey-Reihe).

Wer über all das hinweg sehen kann, den erwartet dann zumindest noch kurzweilige Unterhaltung mit einem Schuß Erotik.