Es ist nicht alles Gold, was glänzt

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chipie Avatar

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Dieses Werk erhielt ich im Rahmen eines Buchabos und ich muss gestehen, ich hätte es mir wohl nicht selbst gekauft. Dennoch fand ich den Klappentext interessant und war gespannt auf das Buch aus der Feder von Karina Halle, die mit ihrem Mann und ihrem Hund auf einer Insel vor der Küste Britisch-Kolumbiens lebt. Doch um was geht es denn eigentlich im Auftakt der Dumont-Saga?

Der Leser taucht ein in die Welt von einem legendärem Modeimperium und lernt erstmal Sadie kennen, eine 23jährige Rucksacktouristin aus Seattle. Erstmal läuft bei der Studentin alles schief, was auch nur schief laufen kann: Sie trennt sich von ihrem Freund Tom, mit dem sie die Reise begonnen hat, besitzt kaum noch Geld und wird dann auch noch auf der Straße überfallen. Zum Glück kommt ihr ein Fremder zu Hilfe, der sich als Olivier Dumont entpuppt, Mitglied einer Dynastie und Erbe eines Modeimperiums. Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihren Retter und findet sich plötzlich wieder in einer Welt voller Luxus. Doch der Schein trügt, denn jede Medaille hat zwei Seiten und Sadie muss schnell erkennen, dass bei weitem nicht alles Gold ist, was glänzt und die Familie Dumont düstere Geheimnisse hütet...

Mein Eindruck vom Buch:

Ich mag Bücher, die in der Ich-Version erzählt sind, da man sich gleich viel mehr mit den Figuren identifizieren kann. Für diesen Stil hat sich die Autorin entschieden und ich durfte abwechselnd in die Gedankenwelt von Sadie und Olivier eintauchen. Sadie wird als authentische Studentin dargestellt und man könnte sich gut vorstellen, auch im realen Leben mit ihr befreundet zu sein. Ganz anders als bei Olivier. Zwar wirbt er ebenfalls Sympathiepunkte ein, dennoch bleibt er in vielerlei Hinsicht distanziert. Schnell wird klar, dass er unter einem Geheimnis leidet und man will unbedingt erfahren, um was es sich dabei handelt. Der Schreibstil ist wirklich toll, man fliegt nur über die Seiten, nur leider ist das dann auch schon fast das Einzige, was dieses Buch lesenswert macht. Die Story ist sehr klischeebehaftet, hier findet man wieder einmal "Reicher Schönling trifft auf nicht gerade reiche Frau und nimmt sie unter seine Fittiche". Ich könnte verstehen, wenn so manche Leserin im Alter um die zwanzig Komplexe beim Lesen dieser Lektüre bekommt, denn ausnahmslos alle sind hier von einer göttlichen Attraktivität gesegnet, die natürlich auch ständig betont wird. Um ehrlich zu sein, hat dieses blendende Schönheit irgendwann einfach nur noch genervt. Und als endlich Oliviers Geheimnis gelüftet wurde, war ich enttäuscht. Da schoss der Gedanke durch den Kopf: "Echt jetzt? Wegen dem passierte das ganze Drama?!". Der Ansatz der Geschichte war sicherlich gut, nur wurde hier definitiv nicht das mögliche Potenzial ausgeschöpft.

Fazit:

Nett für zwischendurch, aber nichts besonderes. "Deluxe Dreams" stellt den Auftakt einer Trilogie dar, ich werde aber die folgenden Bände aber wohl nicht lesen.