Von allem zu wenig

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lavendelknowsbest Avatar

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Sadie macht eine Rucksacktour durch Europa als sie eines Abends überfallen wird. Ein fremder Franzose eilt ihr zu Hilfe und kümmert sich um ihren verletzten Knöchel. Es stellt sich heraus, dass die Studentin dem Erben einer französischen Luxusmarke ins Netz gegangen ist. Doch dieser möchte dem Familienimperium eigentlich nichts mehr zu tun haben.

Ich las von dem Roman zuerst eine Leseprobe, die mir eigentlich ganz gut gefiel. Also freute ich mich sehr, als ich das Hörbuch bekam.
Es geht auch noch recht spannend los. Sadie startete ihre Reise in einer Beziehung, doch kam sie als Single in Frankreich an. Auf sich allein gestellt, wird sie eines Abends überfallen. In letzter Sekunde kommt Olivier ihr zu Hilfe und die beiden verbringen ab dieser Minute jede freie Minute zusammen.

Ab diesem Zeitpunkt, der sehr früh im Buch kam, ging die Handlung rapide bergab. Denn was dann folgte war eine lange Aufzählung maßloser Vögelei und das war tierisch langweilig. Es passierte einfach nichts weiter als Positions- und Locationwechsel. Eine dekadenter und luxuriöser als die nächste.

Erst im letzten Drittel kommt ein wenig vorhersehbare Spannung auf, denn Oliviers Familie ist in zwei Lager gespalten und es kommt zu einem Todesfall. Mich wunderte, dass dieser Umstand nicht aufgeklärt wurde. Will die Autorin diese Enthüllung über die komplette Reihe ziehen?

Mich nervte die Protagonistin leider auch ganz schön. Sie ließ sich regelrecht von Olivier aushalten und betonte mehrfach, dass sie von ihm finanziell abhängig sei. Das fand ich echt unmöglich, auch ihre mitleidige Art... Olivier unterhielt sie gerne und machte ihr teure Geschenke. Darin bestand ihre ganze Beziehung und somit kamen bei mir auch überhaupt keine Gefühle an. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass beide sich sonderlich gut kannte. Überzeugt hat mich die Liebesgeschichte also wirklich nicht.

Das Hörbuch umfasst etwas mehr als 9h und ließ sich rasch weghören. Eingesprochen wurde es von Miriam Berger, deren Job ich nicht ganz so souverän fand. Viele Betonungen klangen wie klassisch gelesen und nicht wie eingesprochen. Das störte mich allerdings nicht so sehr wie das geleierte "Oliviiiieeerrr" der Protagonistin oder die arg verstellte Stimme des männlichen Helden. Leider konnte sie somit auch nicht die lahme Handlung herausreißen.

Karina Halles "Deluxe Dreams" war leider kein traumhafter Hörgenuss. Viel Handlung gab es nicht und auch kaum Gefühl. Dafür gab es ausreichend Geldgeschenke und Bettsport. Ich hätte es besser wissen sollen, doch irgendwie hatte ich mir doch etwas anderes erhofft.