Ein Heimatkrimi der besonderen Art

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leselottchen Avatar

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Im Heimatort des alten Kroisleitners ist man erschüttert über seinen Tod am Berg. Obwohl 104 Jahre alt, war er doch noch recht rüstig beieinander. Da kommt der Polizeiobermeister Frassek aus Berlin für einen Kurzurlaub in die Steiermark, wandert mitten ins Geschehen und wird unglückicherweise auch noch verdächtigt, etwas mit dem Tod zu tun zu haben. Aber das lässt er nicht auf sich sitzen und so beginnt er eigenständig zu ermitteln. Sein etwas durcheinander geratenes Privatleben wird einfach in die Steiermark mitgenommen. Auch die Kollegen aus Berlin bleiben am Ball.
Die Bewohner des Dorfes sind in Aufruhr und so kommt vieles an die Oberfläche, was seither gut behütet war. Dann taucht auch noch die vermisste Tochter einer Bäuerin auf, die heimlich Karriere weit weg gemacht hat.

Mich hat dieser Heimatkrimi ausgezeichnet unterhalten. Obwohl er nicht allzu sehr spannend ist, überzeugte er mich doch durch seine interessante Schreibweise. Urige Charaktere, gekonnt ausgefeilt, kommen wunderbar rüber. Man kann sich gut in die Gedanken der Leute hinein versetzen. Sogar ein bißchen Party Glamour passt ins Bild. Es geht turbulent zu in St. Margarethen. Dabei fiel es mir trotz allem nicht schwer, der Geschichte zu folgen. Irgendwie kann ich mir dieses kurzweilige Buch auch wunderbar als Theaterstück vorstellen. Ein munterer Mix aus Tod, Gezänke, Liebe, Gesang und alten Dorfmythen, alles wäre zuhauf vorhanden. Das Cover passt hervorragend zu diesem Kriminalroman, die Farben sprachen mich gleich an. Der Titel wurde geschickt, regional abgestimmt ausgewählt. Ein Heimatkrimi der besonderen Art, der mir sehr gut gefallen hat.