Leider enttäuschend

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karrrtigan Avatar

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Die Zusammenfassung und die Leseprobe dieses Buches hatten mir gut gefallen und Lust auf mehr gemacht. Leider konnte das gesamte Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen und lässt mich etwas enttäuscht zurück.

Das liegt einerseits daran, dass das Buch sich nicht wirklich entscheiden kann, was es ist, und sich am Ende irgendwo zwischen Kriminalroman, Heimatroman, Mytery-Thriller und Familiendrama einsortiert. Der Schreibstil ist dabei nicht das Problem, der ist flüssig und treibt die Handlung in einem guten Tempo voran. Insgesmt hat der Autor jedoch versucht, zu viele verschiedene Handlungsstränge (ein Kriminalfall, ein Vater/Tochter-Drama, alte Geheimnisse aus den Weltkriegen, Selbstmorde und Sterbehilfe, Identitätsprobleme einer berühmten Sängerin, vertauschte Kinder, eine Vergewaltigung, ungeklärte Vaterschaften und noch mehr) auf zu wenigen Seiten unterzubringen, sodass am Ende keiner davon wirklich zur Geltung kommt und ich als Leser teilweise einfach nur verwirrt davon war, was hier nun konkret passiert und was dabei wichtig ist.
Dazu kommt noch, dass keiner der Charaktere wirklich besonders sympathisch war und teilweise moralisch äußerst fragwürdige Dinge passiert sind, die weder innerhalb der Handlung aufgearbeitet, noch zur Charakterisierung der Figuren oder als Denkanstoß für den Leser benutzt wurden. Darin steckt eine Menge verschenktes Potenzial, die das Buch um einiges spannender und tiefgründiger hätten machen können. So, wie es jetzt ist, sorgte es bei mir nur für eine gerunzelte Stirn und Abneigung gegen so ziemlich alle handelnden Personen.

Zu Anfang war ich noch sehr interessiert und absolut an Bord mit den Geschehnissen, nur leider wurden diese im Verlaufe des Buches immer verwirrender und damit auch langweiliger, sodass ich es spätestens ab etwa 2/3 der Seiten einfach nur noch fertig gelesen haben wollte. Leider kann ich keine Empfehlung für dieses Buch aussprechen, da es für meine Begriffe nicht gut erzählt war und sich in zu vielen Nebenschauplätzen verstrickt hat, als dass daraus eine spannende, unterhaltsame Lektüre geworden wäre, die mich als Leser bei der Stange hält.