Angekündigt als orgineller Landkrimi hab ich mich freudig an die Lektüre gemacht - und wurde einigermassen enttäuscht. Weils halt einfach kein Krimi ist, auch wenn ein Kommissar drin vorkommt, auch wenn einer stirbt und deswegen einer oder mehrere verdächtigt werden, an dessen Tod Schuld zu haben. Zudem laufen hier ziemlich viele Handlungsstränge parallel, sodaß man erst mal eine ganze Weile braucht, um einen gewissen Überblick zu bekommen, was jetzt nicht unbedingt ein großes Drama ist - aber, es ist halt kein Krimi. Und wenn man einen Krimi erwartet, dann ist man hier falsch beraten. Was dieses Buch ist, und das ist durchaus gelungen - es ist eine peinlich genaue Analyse der Landbevölkerung mit all seiner Hinterfotzigkeit und Verlogenheit, die man tatsächlich so noch öfter vorfindet, als es die weichgespülten Erzählungen vom ach so netten Landleben weismachen wollen. Als Milieustudie ist dieses Buch einfach Spitzenklasse, als Krimi eher wertlos.