Ein Kampf gegen innere und äußere Stürme
Ich habe schon länger keinen Roman mehr von Cecilia Ahern gelesen, habe aber die Bücher ihrer Anfänge sehr gemocht und mich auf einen neuen Roman von ihr gefreut. Im Gegensatz zu meiner Annahme, dass es sich in gewisser Weise um eine Liebesgeschichte handelt, ist dies bei "Dem Sturm entgegen" nicht der Fall. Es ist eher in die Kategorie Drama einzustufen. Leider hat mich das Buch entäuscht. Cecilia Ahern schreibt immer noch gut und ich mag ihren Schreibstil, allerdings fand ich, dass in dem Buch recht viel "Doppelungen" vorkamen, also Passagen immer wieder das Gleiche behandelt haben und das Buch stellenweise langatmig war. Ebenso schwierig fand ich, dass es eine sehr düstere Grundstimmung hat, da der Hauptcharakter Enya sich in einer depressiven Phase ihres Lebens befindet und aus diesem Sturm entfliehen möchte. Versucht wurde durch verschiedene Attribute Spannung in die Geschichte zu bringen, was aber nur bedingt gelungen ist. Es geht in dem Buch um irische, heidnische Rituale, um die Bindung zwischen Mutter und Kind, die heilende Wirkung von Freundschaft und Familie und traumatische Erlebnisse, die viel in einem Leben anrichten können. Es veranschaulicht deutlich, wie tief einen der Sog von psychischen Problemen mit sich ziehen kann. Beim Lesen bekam ich oft das Gefühl, mit in die zerbrochene innere Welt von Enya gezogen zu werden. Sie versucht einen Weg zur Heilung zu finden, den sie am Schluss auf nicht erwartete Weise zumindest zu einem gewissen Teil findet. Insgesamt konnte ich mich leider nicht richtig mit der Geschichte anfreunden. Schade!