Die Vergangenheit holt jeden ein. Linwood Barclay - Dem Tode nah

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yvi2108 Avatar

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Mit "Dem Tode nah" hat Linwood Barclay einen ehrwürdigen Nachfolger von "Ohne ein Wort" geschaffen.

Der 17jährige Derek wird wider Willens Zeuge eines grausamen Mordes an der gesamten Nachbarfamilie, dabei wollte er doch nur eine ungestörte Zeit mit seiner Freundin im Haus der Nachbarn verleben, die in den Urlaub wollten. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Nachbarn kommen unverhofft zurück, ein Killer tötet die gesamte Familie und Derek bekommt unbemerkt von der Familie und dem Killer alles mit. Vor seinen Eltern verschweigt der Junge das Erlebte.

Wird der Prolog noch aus Sicht des Jungen erzählt, ändert sich das Ganze mit dem ersten Kapitel. Der Ich-Erzähler ist nun Jim, der Vater des Jungen.

Linwood Barclay schreibt auch diesen Thriller in dem von "Ohne ein Wort" bekannten Stil. Der Autor versteht es, den Leser geschickt mit Kleinigkeiten zu versorgen und ihn dennoch auf die falsche Fährte zu locken. Die Personen werden sehr gut beschrieben und man gewinnt leicht Zugang zu ihnen. Die aufgezeigten Personen werden nicht als "Saubermänner" dargestellt, jeder von ihnen hat einen dunklen Punkt in seiner Vergangenheit, der ihn irgendwann im Laufe der Geschichte einholt und auch seinen Teil zu der Geschichte beiträgt.

 

Für mich ist "Dem Tode nah" ein sehr gelungener Thriller, bei dem nicht viel Blut vergossen wird und der ohne "große Helden" auskommt. Es ist ein Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

Prädikat: Absolut lesenwert!