Die verzweifelte Suche nach dem Mörder einer Familie

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schliesi Avatar

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Inhalt:
Der 17-jährige Derek versteckt sich im Haus seines Freundes Adam, während die Familie in Urlaub fährt, um sich mit seiner Freundin Penny ungestört eine Woche treffen zu können. Doch es kommt alles anders. Adams Familie kommt überraschend wieder zurück. Noch während Derek überlegt, wo er sich am besten verstecken soll, oder falls Adam oder seine Eltern ihn finden, wie er die Situation erklären soll, klingelt es an der Tür. Adams Vater öffnet und wird sogleich niedergeschossen, auch Adam und seine Mutter können dem Killer nicht entkommen. Derek überlebt als einziger, die Täter haben ihn nicht gefunden. Völlig verstört kehrt Derek an diesem Abend zurück nach Hause, er wohnt gleich nebenan. Der Prolog ist aus Derek Cutters Sicht geschrieben, die folgenden Kapitel aus Sicht von Dereks Vater Jim Cutter. Zunächst erzählt Derek seinen Eltern nichts von den Morden im Nachbarhaus. Die ersten Kapitel geben den Familienalltag der Cutters wider, bis der Mord an den Nachbarn, der Familie Langley, bemerkt wird. Im Verlauf des Thrillers erfährt man viel über das Leben der Familie Cutter und der ermordeten Familie Langley. Man lernt den früheren Arbeitgeber von Jim Cutter, den Bürgermeister Randall Finley und dessen Fahrer kennen, Ellen Cutters Chef, Conrad Case und dessen Frau sowie einige Kunden von Jim Cutters Gartenservice, wo auch Derek als Ferienaushilfe tätig ist. Jim Cutter versucht auf eigene Faust über den Fall zu recherchieren und bringt damit sich und seine Familie in Gefahr. Das Motiv des Täters bliebt bis zum Schluss ziemlich unklar und ist nicht so ganz nachvollziehbar.

Meine Meinung:
Ein superspannender Thriller, den ich gerne weiterempfehlen möchte. Der Spannungsbogen zieht sich kontinuierlich durch das gesamte Buch. Es kommt während des Lesens zu keiner Zeit Langeweile auf. Barclay versteht es, immer wieder neue Charaktere ins Spiel zu bringen, denen man die Morde zutrauen würde, weil keiner mit völlig offenen Karten spielt. Auch Derek reiht sich selbst in den Kreis der Verdächtigen ein. Dass der Krimi etwas klischeebehaftet ist in der Widerspiegelung einer typisch amerikanischen Stadt, mit Fehlverhalten des Bürgermeisters, Prostitution, Schläge und Prügeleien statt Argumente, Diskriminierung von Vorbestraften, stört nicht weiter. Der Ausgang des Buches bleibt bis zum Ende hin völlig offen. Viele der beschriebenen Personen haben eine dunkle Vergangenheit, die nur langsam nach und nach ans Licht kommt und diese kommen auch als potentielle Täter in Frage. Alles in allem ein spannender Psychothriller, den man durch seinen flüssigen und leicht verständlichen und zu lesenden Schreibstill nicht wieder aus der Hand legt.